Joost.com beschließt Strategiewechsel
Joost entlässt Mitarbeiter und rückt vom bisherigen Geschäftskonzept ab. Der Fokus geht weg vom Internet-Fernsehen.
Joost.com gibt sein Kundengeschäft auf. Fortan will das Streaming-Portal, das einst als eines der vielversprechendsten Web 2.0-Startups galt, sich auf die Lizensierung eigener Software beschränken. Das neue Ziel werde es, sich als "white label online video platform" zu etablieren, heißt es in einer Mitteilung seitens Joosts. Man wolle Medienunternehmen Bewegtbild-Lösungen für ihre Websites anbieten. Das neue Geschäftsmodell verwirft damit die Idee eines werbefinanzierten Internet-Fernseh-Portals.
Das Unternehmen wurde 2006 von Niklas Zennstrom und Janus Friis gegründet, die zuvor mit Skype und Kazaa erfolgreich waren. Über Lizenzverträge mit TV-Sendern wollten sie das Fernsehen im Netz revolutionieren. Andere Portale wie YouTube oder Hulu sind aber an ihnen vorbeigezogen. Joost existiert nun nur noch mit einer deutlich kleineren Mannschaft weiter. Diese agiert von London und New York aus. Mark Volpi überdies hat sich von seinem Posten als CEO zurückgezogen.