Große Polizeipräsenz bei Seehofers Facebook-Party
Horst Seehofers Aufruf zu einer Facebook-Pary beschäftigt inzwischen auch die Polizei. Nachdem die Gästeliste inzwischen geschlossen ist, spricht die CSU-Landesleitung jetzt mit den Sicherheitsbehörden.
Horst Seehofers Vorstoß, den persönlichen Kontakt mit seiner Facebook-Fangemeinde zu suchen, beschäftigt inzwischen auch die Polizei. Der Bayerische Ministerpräsident hat für den 8. Mai seine erste Facebook-Party angekündigt und dazu alle seine Facebook-Fans in die Münchner Nobeldisco P1 eingeladen. Nach 2.500 Zusagen wurde die Gästeliste geschlossen, was neben Verärgerung auch zu Häme führte. Schließlich sind in der Vergangenheit schon einige private Partys, die auf Facebook gepostet wurden, aus dem Ruder gelaufen. Gegenüber dem "Bayerischen Fernsehen" sagte Seehofer, "wir nehmen es nicht auf die leichte Schulter, wenn sich so viele Menschen versammeln". Das Vorgehen werde daher von der CSU-Landesleitung gemeinsam mit den Sicherheitsbehörden besprochen. "Ich selber habe da keinen Bammel, ich bin ja auch Massenveranstaltungen gewohnt", so der CSU-Vorsitzende. Auch der CSU-Pressesprecher Michael Strepp sagte im Gespräch mit dem W&V-Schwestertitel "lead DIGITAL", er rechne nicht damit, dass die Party aus dem Ruder laufe. Stattdessen werde es "eine große Party, auf der Seehofer seinen Unterstützern danken will."
Einzelne User kündigten auf der Facebook-Seite von Horst Seehofer an, die Party zu einem Flashmob zu nutzen. Viele Nicht-Seehofer-Fans kritisieren die Aktion als Versuch, sich bei der Facebook-Jugend mit Freibier beliebt zu machen. Seine Facebook-Seite hat Seehofer seit rund einem Jahr und bestimmt die Inhalte selbst. Auch die Formulierungen stammen von ihm. Um die technischen Details kümmert er sich allerdings nicht, dazu gibt es einen Mitarbeiter, der die Postings online stellt.
Seit der ersten Ankündigung der Party durch ein Youtube-Video der Jungen Union, hat Seehofer seine Fanzahlen um rund 4.000 erhöht und damit fast verdoppelt - er hat jetzt über 9.000 Fans. Wie eine Auswertung der Agentur Cocodibu ergab, hat der Ministerpräsident damit auch die CSU-Landesleitung mit ihren gut 7.000 Fans überholt. Auch vor seinem Herausforderer Christian Ude von der SPD liegt Seehofer. Für die anderen politischen Kräfte in Bayern scheint Facebook keine große Rolle in der Wähleraktivierung zu haben. Die Landtagsfraktion der Freien Wähler und Die Grünen Bayern haben es jeweils geschafft, die Marke von 1.000 zu knacken, die Landtagsfraktion der SPD, Die Linke Bayern und auch die Internetpartei Die Piraten haben alle gerade mal ein paar hundert Fans.