Burda wehrt sich gegen Seeding-Vorwürfe: "Keine automatisierten Klicks bei Sevenload"
Klicks aus Pakistan und 40 Bewertungen für zehn Dollar: Die virale Verbreitung von Videos ist zum Geschäft für dubiose Traffic-Bringer geworden. Auch die Burda-Tochter Sevenload kommt ins Gerede. W&V Online hat bei Sevenload-Chef Andreas Heyden nachgefragt.
Klicks aus Pakistan und 40 Bewertungen für zehn Dollar: Die virale Verbreitung von Videos ist zum lukrativen Geschäft geworden. In seinem ZDF-Blog Hyperland schildert Video-Produzent Markus Hündgen, welche Angebote er aus dem Mittleren Osten erhält. Findige Dienstleister bieten dort längst nicht mehr nur Klicks auf bestimmte Online-Content an - es sind auch gleich die passenden Kommentare dazu erhältlich. Social Media verpflichtet.
Aber auch in Deutschland nimmt man es mit authentischer Online-Kommunikation nicht immer ganz genau. Hündgen erhält schon mal Anfragen wie "Ich suche noch eine Seedingagentur um 100.000 Views auf dem Youtubefilm in einer Woche zu erzeugen". Es soll dabei um die Kampagne eines DAX-Konzerns mit Sitz in Nordrhein-Westfalen gehen.
YouTube sieht derartige Aktionen nicht gern. Ein Verstoß gegen die Nutzungsregeln der weltgrößten Video-Plattform kann bis zur Sperrung des Kontos und im äußersten Fall zum Ausschluss aus dem Adsense-Programm der YouTube-Mutter Google führen.
Das deutsche Video-Portal Sevenload dagegen bietet selbst Seeding-Dienstleistungen an und garantiert ganz offiziell "eine vorher abgestimmte Zahl an Video Views in dem gewünschtem Zeitraum". Die Burda-Plattform lässt sich eigentlich über Sevenone vermarkten. Aber nicht in diesem Fall: "Wir bieten kein Seeding für Sevenload an", heißt es dazu bei der ProSiebenSat.1-Tochter in Unterföhring. Nach W&V-Informationen läuft das Seeding-Geschäft direkt über Sevenload mit Sitz in Köln.
Sevenload-Chef Andreas Heyden beschreibt das Angebot gegenüber W&V Online als "Platzierung werblicher Videos im Kundenauftrag". Dabei sei ein "planbarer Erfolg" natürlich wichtig. Eine automatisierte Generierung von Video-Views finde nicht statt, versichert Heyden. Stattdessen setzt Sevenload auf gute alte Handarbeit: "Wording, Umfeld und Bilder werden stets manuell optimiert".