Augmented Reality: So kann es funktionieren
Von zwei Millionen auf 1,5 Milliarden Dollar Umsatz bis 2015: Die Erwartungen an Augmented Reality sind groß. Noch sind viele Umsetzungen durchwachsen - doch Apps wie iButterfly zeigen das Potenzial. W&V Online stellt die Idee aus Japan vor.
1,4 Milliarden Downloads, anderthalb Milliarden US-Dollar Umsatz bis 2015: Marktforscher wie Juniper Research erwarten viel von Augmented Reality. Doch das Potenzial der erweiterten Wirklichkeit regt auch die Fantasie von Marken, Agenturen und technikaffinen Nutzern an: Schwebende Reklameschilder, aufploppende Zusatzinformationen zu Gebäuden, Orten und Events, virtuelle Spiele, um die Markenbindung zu erhöhen: Gerade auf Smartphones treibt die Fantasie der Entwickler Blüten.
Noch sind die Zahlen ernüchternd: 1,5 Millionen US-Dollar Umsatz weltweit, zwei Drittel der deutschen Mobiler haben AR noch nie verwendet. Doch die Anwendungsfälle nehmen zu - mal sind sie mehr, mal weniger gelungen. Denn auch hier gilt: Auch AR muss Mehrwert bieten und nicht bloße Spielerei, sondern zumindest durchdachte Spielerei sein. Ein Beispiel aus dem letzten Jahr zeigt, was sich schon alles bewerkstelligen lässt:
Mit der iPhone-App iButterfly sorgte die japanische Agentur Dentsu für Schmetterlinge im Bauch bei Nutzern und Kunden: Die Augmented-Reality-Anwendung verknüpft geschickt Locaction Based Services mit Mobile AR, Spielen und Marketing: Blicken die Nutzer durch die App auf ihr Umfeld, sehen sie an bestimmten Orten in vier japanischen Städten virtuelle Schmetterlinge umherflattern.
Mit einer flinken Bewegung können sie diese einfangen und eine Sammlung aufbauen, denn die Schmetterlinge unterscheiden sich je nach Region. Zudem lassen sich die eingefangenen Exemplare mit anderen Nutzern tauschen, was eine virale Komponente ins Spiel bringt. Der Clou in Sachen Mobile Marketing: Die Schmetterlinge lassen sich von Marken als Coupons buchen und sind dann von den Nutzern entsprechend einlösbar. In der Testphase nutzten die Tokyo Music Map Group, die Elektronik-Kette Yamada Denki und der Gasanbieter Tokyo Gas diese Möglichkeit. Nach dem Test ist für diesen März der Start von iButterfly Plus als
Social Game angekündigt.
Mehr zum Thema Augmented Reality lesen Sie im Kontakter 09/2011 ab Seite 20. Teil Eins der aktuellen Business-Trends-Serie "Location Based Services" behandelt Chancen und Schwierigkeiten von Mobile AR.