Sexaffäre bringt Incentive-Branche in Erklärungsnot: "Die Versicherer laufen gerade Amok"
Bunga-Bunga und die Budgetfrage: Kommende Woche trifft sich die gesamte Incentive-Branche zur IMEX, der wichtigsten Fachmesse für Incentive-Reisen. Schon jetzt gibt es für Entscheider und Agenturvertreter nur ein Thema: Welche Folgen hat die Budapester Ergo-Sause für die Branche?
Zum Workshop mit Golf-Wochenende nach Florida, auf den Spuren von Kolumbus nach Portugal, zur gemeinsamen Fortbildung nach Sankt Petersburg. Versicherungsvertreter, Finanzmakler oder Autoverkäufer, die zu solchen Reisen eingeladen sind, werden dieser Tage in ihrem Umfeld öfter mal blöd angesprochen - mit kleinem Seitenhieb und Hinweis auf die Bunga-Bunga-Reise der Hamburg-Mannheimer-Vertreter nach Budapest.
Dass in einem großen deutschen Unternehmen (die frühere Hamburg-Mannheimer Versicherung ist heute Teil des Ergo-Konzerns) derart über die Stränge geschlagen wird, hätte kaum einer in der Branche für möglich gehalten. Von "dumm" über "schwachsinnig" bis hin zu "unglaublich" reichen die Reaktionen der von W&V Online befragten Branchenexperten.
Unternehmen bekommen nun Angst, dass auch seriöse Incentive-Reisen plötzlich in einem schiefen Licht erscheinen. Eventagenturen und Spezialisten für Incentive-Reisen fürchten sich verständlicherweise vor Budgetkürzungen in diesem Bereich. "Vor allem die Versicherer laufen gerade Amok", sagt ein Branchen-Insider. Die Aufregung ist groß. Die Unsicherheit ebenso.
Just zu diesem Zeitpunkt findet in Frankfurt nun die Leitmesse der Branche statt. Auf der IMEX präsentieren sich vom 24. bis 26. Mai Destinationen aus aller Welt den Incentive-Entscheidern und Agenturvertetern. Diese werden dabei voraussichtlich nur ein Thema kennen: Welche Folgen hat die Sex-Party-Affäre um Hamburg-Mannheimer für ihre Branche?
Das Messe-Motto lautet übrigens: "Be inspired. Make great contacts. Do more business."