Lukas Lindemann Rosinski: Drei Werber machen alles richtig
So effizient war noch keine Agentur: Für ihre acht eingereichten Kampagnen in Cannes haben die Hamburger Werber von Lukas Lindemann Rosinski bereits sieben Löwen gewonnen. Im Interview mit W&V Online verraten die überglücklichen Agenturchefs ihre Erfolgsstrategie.
Arno Lindemann, Bernhard Lukas und Bent Rosinski sind völlig aus dem Häuschen. „Auf dem Weg ins Büro habe ich erstmal Champagner und Erdbeeren gekauft“, erzählt Rosinski, Beratungschef der Hamburger Agentur Lukas Lindemann Rosinski. Schließlich hat er gemeinsam mit seinen Kollegen einiges zu feiern: auf dem wichtigsten Werbefestival der Welt sahnt die neugegründete Agentur ordentlich ab.
Acht verschiedene Arbeiten in acht Kategorien haben die Werber in Cannes eingereicht, neun Löwen dürfen sie nach Stand Mittwochabend mit nach Hause nehmen. Unter anderem den ersten Löwen, den Deutschland in diesem Jahr verliehen bekommen hat, einen bronzenen Promo-Löwen für die Arbeit „Lego Brick Boxes“. Den Auftakt-Löwen sozusagen. Für Lukas Lindemann Rosinski und für die deutschen Agenturen. Dem Promo-Preis am Montagabend folgten außerdem noch vier weitere Löwen in der Kategorie Direct – ein silberner für das „Folder Mailing“ für Mercedes Sprinter und drei bronzene für „Lego Brick Boxes“. Die Arbeit ist für den Kunden Mytoys entstanden.
Die vier Direct-Löwen sorgten am Ende des Abends dafür, dass Lukas Lindemann Rosinski den dritten Platz als „Direct-Agency of the Year“ belegte – eine Auszeichnung über die sich die drei Werber köstlich amüsieren. „Dass Lukas Lindemann Rosinski plötzlich als Dialogmarketing-Agentur gehandelt wird, ist schon jetzt ein Running-Gag bei uns in der Agentur“, lacht Kreativchef Lindemann. Zuviel Sorgen müssen sich die drei Werber jedoch nicht machen, künftig nur im Bereich Direct wahrgenommen zu werden. Denn schon am Dienstagabend folgte ein bronzener Media-Löwe und ein silberner Outdoor-Lion, beide wieder für den Kunden Mytoys.de. Mittwoch folgten dann ein silberner Cyber Löwe für den Kunden Germanwings und als besondere Krönung ein Design-Löwe in Bronze für das agentureigene CI.
„Wir waren sehr sparsam“, befindet Rosinski. Die Kosten für die Einreichungen zum Festival seien deutlich unter 10.000 Euro geblieben, das ist bei Einreichungsgebühren zwischen 270 und 1.150 Euro alles andere als viel. Vor allem aber freuen sich die drei Werber über die Effizienz ihrer Einreichungen. „Wir sind bisher in jeder Kategorie, in der wir eine Arbeit am Start hatten, auf die Shortlist gekommen“, freut sich Bernhard Lukas, Geschäftsführer Kreation. Noch steht die Kategorie Film aus – die letzte offene Kategorie, bei der Lukas Lindemann Rosinski einen Anwärter am Start haben. Die Shortlistplätze dafür werden erst am Donnerstagnachmittag bekannt gegeben, die Verleihung findet am Samstagabend, dem Abschlussabend in Cannes, statt.
Eine Erklärung, warum Lukas Lindemann Rosinski in Cannes so erfolgreich ist, findet Lindemann: „Wir haben uns lange und intensiv damit beschäftigt, welche Arbeiten eine Chance haben, international zu punkten und welche wir demnach einsenden.“ Dazu sei den beiden Kreatven Lindemann und Lukas entgegengekommen, dass sie beide schon Erfahrung in internationalen Jurys gesammelt haben. „Die Aufbereitung der Arbeiten ist extrem wichtig“, haben beide gelernt. Präsentationen, die leicht verständlich und mit einem Augenzwinkern den Juroren vorgelegt werden, können von Haus aus schneller und leichter punkten.
„Wir haben mit unseren Arbeiten gezeigt, dass wir das einhalten, was wir von Anfang an wollten: neue Wege gehen und innovative Ideen entwickeln“, sagt Lukas. „Wichtig ist uns, dass wir die neuen Technologien verwenden und trotzdem etwas Emotionales daraus zu machen.“ So sei das Lego-Plakat in erster Linie zum Beispiel schön anzuschauen, danach erst ist die Technik wichtig. „Und man spürt unser Blut, unseren Schweiß und unsere Tränen“, gibt sich Lukas empathisch. In nächtelanger Arbeiten haben die Werber die bunten Steine zu einem funktionierenden QR-Code zusammengebastelt. Sogar die Konkurrenz scheint das zu honorieren: „Ich bin neidisch auf die Lego-Idee“, gesteht Outdoor-Juror Christian Mommertz. „Und das ist ein Gefühl, das sich nur ganz selten einstellt.“
Das wissen auch Lukas, Lindemann und Rosinski und so genießen sie ihren Erfolg und erhoffen sich durch Auszeichnunen eine positive Dynamik für ihre Agentur. „Erstens natürlich ist es wichtig für die Mitarbeiter und deren Motivation“, so Rosinski. „Und wir hoffen, dass die Preise auch eine positive Auswirkung auf das Geschäft haben werden.“ Gratulationsmails von Kunden und Bekannten sind bisher schon einige gekommen. Die drei genießen ihren Triumph und überlegen jetzt sogar, kurzfristig nach Cannes zu reisen: „Wir haben gerade einfach eine schöne Zeit.“