Aus Grey wird die Grey G2 Group
Grey im Digital-Rausch: Die Agenturgruppe verpasst sich einen modernen Anstrich und heißt künftig Grey G2 Group. W&V-Korrespondent Florian Zettel berichtet von der Pressekonferenz mit CEO Uli Veigel.
Grey Deutschland firmiert sich in die Grey G2 Group Germany um. Damit will das Agenturnetzwerk mit Stammsitz in Düsseldorf der Digital-Agentur Argonauten G2 mehr Gewicht verleihen. Dies gab CEO Uli Veigel am Dienstag auf der Jahrespressekonferenz der Agentur bekannt.
Nach Ansicht von Veigel entspricht dieser Schritt dem zunehmend stärkeren Anspruch der Kunden, nicht mehr nur mit Spezialisten für die einzelnen Kanäle zu arbeiten, sondern von Generalisten betreut zu werden, die Markenführung und Ideen in den Mittelpunkt stellen und alle Kommunikations-Kanäle einsetzen können. Die gesamte Gruppe unterteilt sich somit in die drei Bereich Advertising & Marketing Services, Media und Unternehmensberatung für Kommunikation.
"Ideen können heute nicht mehr unterschiedlich umgesetzt werden. Wichtig ist, dass jede Kommunikation die speziellen Stärken der einzelnen Kanäle nutzt und dass aus den einzelnen Bausteinen eine Architektur entsteht, die sich ergänzt und aufeinander aufbaut", so Veigel.
Den vor wenigen Wochen gewonnenen Allianz-Etat bezeichnete Veigel als "Höhepunkt des Jahres". Hintergründe zu dem neuen Standort München, den die Agentur extra für die Allianz eröffnen wird, wollte der CEO nicht nennen. "Die Entscheidung ist gerade erst gefallen, wir danken der Allianz für ihr Vertrauen, uns eine so große Aufgabe zu geben und wir sind ein bisschen stolz, dass wir sie von den strategischen und kreativen Stärken unseres Networks überzeugen konnten“, sagte Veigel. Fest steht bisher nur, dass mehrere Grey-Mitarbeiter aus London und Berlin nach München beordert werden.
Auch Angaben zu Umsatzzahlen oder Profitabilität wollte Grey nicht machen. Lediglich zu der Mitarbeiterzahl äußerte sich Veigel. Der Bereich Advertising & Marketing Services hat mit rund 725 Mitarbeitern knapp zehn Prozent weniger Manpower als noch 2008. Der Grund dafür liegt unter anderem in der Schließung der Hamburger Agentur Grey & Wolff, von der 24 Mitarbeiter betroffen waren.
"2009 war ein extrem schwieriges Jahr. Das Jahr hat die ein oder andere Schramme hinterlassen, aber haben es einigermaßen gut hinbekommen", sagte Veigel. Die Pleite des Großkunden Karstadt ging für Grey noch glimpflich. Laut Veigel ist der Karstadt-Etat 2009 komplett bezahlt.
Marktprognosen für das kommende Jahr will der Grey-Chef derzeit nicht abgeben. "Von minus fünf bis plus fünf ist unserer Ansicht nach alles drin", so Veigel. Sorge macht ihm der weiterhin starke Kostendruck bei den Markenartiklern. Ein Markensterben wie im Fall Ergo werde keine Ausnahme sein, glaubt er.