Splitter:
Was sonst noch in der Medienbranche passiert
G+J bleibt Österreich treu, ma Intermedia steht, Ströer erfreut Aktionäre, ARD und ZDF setzen sich auf den Nachrichten-Thron.
Gruner + Jahr. Bekennt sich "uneingeschränkt" zur österreichischen News-Gruppe, wie G+J-Sprecher Christian Merl der Wiener Tageszeitung "Der Standard" versichert. Merl: "Wir ziehen uns sicher nicht von diesem sehr attraktiven Markt zurück Der österreichische Zeitschriftenmarkt ist und bleibt ein wesentlicher Kernmarkt des Auslandsgeschäfts von G+J." Noch vehementer wird zurückgewiesen, dass sich Bertelsmann von ganz Gruner + Jahr trennen würde – die Spekulationen machen seit einiger Zeit die Runde.
ag.ma. Hat den Weg für die neue ma Intermedia frei gemacht. Werbungtreibenden und Agenturen sollen damit ab 2014 vergleichbare Daten aller Mediengattungen in einer Datei zur Verfügung stehen. Dafür wird im kommenden Jahr Online in die ma Intermedia integriert. Die ag.ma investiert nach eigenen Angaben einen Millionenbetrag, "um die methodischen Grundlagen für die Optimierung der ma Intermedia zu schaffen“, heißt es. Der Weg dorthin heißt "HUB-Survey". Er umfasst 5000 Befragte, die mit einem Smartphone ausgestattet werden und damit zwei Wochen lang detailliert ihre Mediennutzung im Tagesablauf protokollieren. Stündlich erfassen die Teilnehmer, welche Medien sie in den letzten vier Viertelstunden genutzt haben. Eine einstündige Befragung im Vorfeld sorgt dafür, dass jeder Teilnehmer auf seinem Smartphone eine eigens für ihn konfigurierte Eingabemaske mit individuellen Medienlisten vorfindet. Hans Georg Stolz, Vorstandsvorsitzender der ag.ma: "Damit wird ein dringender Wunsch der Nutzer erfüllt, die die Integration von Online lange gefordert hatten." Per Mail.
Ströer Media. Ist mit der Geschäftsentwicklung im ersten Quartal zufrieden. Die Zahlen: Der Konzernumsatz der Kölner AG ist um 5,8 Prozent auf 125,5 Millionen Euro gestiegen. Ströer spricht von "5,9 Prozent Organisches Wachstum". Das "Operational Ebitda" legt um 45,6 Prozent auf 13,5 Millionen Euro zu. Das bereinigte Periodenergebnis habe sich deutlich verbessert. Ströer-Lenker Udo Müller betont: "Wir sind sehr zufrieden mit dem ersten Quartal. Wir waren in der Lage, das Momentum aus den letzten Wochen 2012 mit ins neue Jahr zu nehmen und können so eine positive Geschäftsentwicklung in Deutschland und der Türkei vorweisen. Darüber hinaus wird 2013 vom Einstieg in den Onlinewerbemarkt geprägt sein. Über unsere bestehende und neue Infrastruktur werden wir uns gezielt Themen wie der Regionalisierung der Online-Werbung widmen." Ströer Türkei steigert den Umsatz zum Jahresauftakt um 19,0 Prozent auf 20,3 Millionen Euro. Per Mail.
ZDF. Lässt den Essener Sterne-Koch Nelson Müller zwei neue Filme drehen – nach seinem großen Überraschungserfolg im Winter, wo er mit zwei Lebensmittelreportagen auf dem traditionell schwächeren Sendeplatz am Dienstag um 20.15 Uhr überdurchschnittlich viele Zuschauer vor die Bildschirme lockte. Der 34-Jährige soll sich in so genannten Service-Dokumentationen zum einen mit dem Thema Fleisch und zum anderen mit Fertiggerichten befassen. Produzent ist die Firma Story House Productions. Ein Sendetermin ist noch nicht bekannt. Im Februar sahen seine Reportagen "Wie gut sind No-Name-Lebensmittel?" 4,41 Millionen Zuschauer und "Wie gut ist Billig-Bio?" 3,18 Millionen. Per Mail.
"Spiegel". Geht mit dem neuen Buch "Die Spiegel-Affäre. Ein Skandal und seine Folgen" auf ein ruhmreiches Stück eigener Geschichte ein. Das Werk, herausgegeben vom stellvertretenden Chefredakteur Martin Doerry und Hauke Janssen, erscheint in Kooperation mit der Deutschen Verlags-Anstalt (DVA). Zum Thema: Im Oktober 1962 veröffentlichte das Nachrichtenmagazin einen Artikel, in dem die Bundeswehr als "bedingt abwehrbereit" beschrieben und die auf Atomwaffen setzende militärische Strategie des damaligen Verteidigungsministers Franz Josef Strauß scharf attackiert wurde. "Der Spiegel" löste damit eine der größten politischen Affären der Nachkriegszeit aus: Die Staatsanwaltschaft ging wegen des Verdachts des Landesverrats gegen das Blatt vor und ließ Herausgeber Rudolf Augstein, den Autoren Conrad Ahlers und weitere Mitarbeiter zum Teil mehrere Monate lang in Untersuchungshaft nehmen. Dieser Angriff auf die Pressefreiheit rief heftige Proteste in der Öffentlichkeit hervor. Historiker, Journalisten und Zeitzeugen untersuchen in dem Band Ursachen und Folgen der Affäre sowie ihre Bedeutung für Demokratie und Meinungsfreiheit in der Bundesrepublik. Per Mail.
ARD/ZDF. Klopfen sich in Sachen Information selbst auf die Schulter und verkünden über das Fachmagazin "Media Perspeketiven" ( Herausgeber: HR und ARD-Werbung), dass sie laut einer Analyse des Programmjahrs 2012 erneut "deutlich führend im Informationsangebot" seien. Die jährlich vom Institut IFEM durchgeführte Untersuchung der Programmstrukturen der fünf großen Fernsehhauptprogramme ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und ProSieben belege erneut den Vorsprung der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender bei der Vermittlung von Information. Bei ARD und ZDF machen die Info-Anteile demnach 42 und 43 Prozent aus. Die privaten Konkurrenten RTL (22 Prozent, Sat.1 (15 Prozent) und ProSieben (zwölf Prozent) würden deutlich darunter liegen. Unterhaltungssendungen machten dagegen bei RTL (32 Prozent) und Sat.1 (31 Prozent) unverändert den größten Anteil an der Sendezeit aus – vor allem mit Realityformaten. Der Sendezeitanteil für fiktionale Programme liege 2012 bei den beiden öffentlich-rechtlichen Hauptprogrammen je bei rund einem Drittel des gesamten Programmangebots, bei den Privaten machten sie zwischen einem Fünftel (RTL 22 Prozent) und gut der Hälfte (ProSieben 51 Prozent) des Programms aus.
Sat.1. Verliert Ulf Ansorge. Der langjährige Anchor-Moderator des norddeutschen Magazins "17:30 Sat.1 Regional" verlässt zum September das Hamburger Studio. Er wechselt im Spätsommer zum NDR Landesfunkhaus Hamburg und verstärkt dort das Team des "Hamburg Journals" im öffentlich-rechtlichen NDR Fernsehen als Nachrichtensprecher und Moderator. Sat.1-Nord-Geschäftsführer Michael Grahl hat bereits einen Nachfolger gefunden: Arne Bremer wird das neue Gesicht des Sat.1-Regionalmagazins für Hamburg und Schleswig- Holstein. Der 40-Jährige war bei Sat.1 bereits als Trainee in Berlin im Einsatz, später moderierte er für Hamburg 1 und arbeitete als freier TV Produzent. Via Mail.
Medienforum NRW 2013. Das Programm steht und ist unter medienforum.de zu finden. Unter dem Motto "Changing Media, Changing Society" öffnet das 25. Medienforum im Kölner Gerling Quartier vom 5. bis 7. Juni seine Pforten. Auftakt und Eröffnung werden von der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Bertelsmann-CEO Thomas Rabe bestritten. Internationale Keynotes steuern Clay Shirky, Rebecca Mackinnon und Ben McOwen Wilson (Youtube) bei. Die geplante Jubiläumsgala moderiert Oliver Welke.
Time Warner. Der US-Medienkonzern will die Central European Media Enterprises (CME) ganz übernehmen. Das berichtet das Medienmagazin "New Business". Demnach ist das Vorhaben bei der EU-Kommission zur Prüfung angemeldet worden. Bisher ist Warner als größter Aktionär mit 49,9 Prozent an European Media Enterprises beteiligt. Die 1994 von Ronald Lauder gegründete CME mit Firmensitz auf den Bermudas verfügt über zahlreiche TV- und Radiosender in Ost- und Südosteuropa.
IDG Tech Media. Bringt die Magazine "iPhoneWelt" und "iPadWelt" runderneuert an den Kiosk. Ab sofort erscheinen beide Hefttitel mit modernisiertem redaktionellen Konzept und optimiertem Layout. Der thematische Fokus der neuen "iPhoneWelt" (04/2013, EVT: 22. Mai) soll nach Verlagsangaben auf den Themenfeldern Mobility und Entertainment liegen, die neue "iPadWelt" (04/2013, EVT: 21. Juni) schwerpunktmäßig die Themen Mobile Business und Relax & Play abdecken. "Damit wandeln sich die Titel vom Fachmagazin für erfahrene ‚Heavy User‘ zum modernen Lifestyle-Medium für alle mobilen Zielgruppen", heißt es. Die Copy-Preise von jeweils 7,90 Euro pro Ausgabe bleiben auch nach dem Relaunch unverändert. Per Mail.