MTV. Startet eine Reality-Soap im Web namens "MTV Music WG". Sie handelt von einem gemeinsamen Jahr einer Dreier-WG in Berlin. Zu sehen sind die Abenteuer der drei dann unter anderem bei YouTube und Facebook. Drei junge Leute aus Kleinstädten wurden für die Hauptstadt-WG gecastet. Reale Jobs gibt es für sie bei MTV Mobile, beim Szeneclub "The Pearl" sowie einer PR-Agentur. Die drei berichten in Blogeinträgen, Videos und Specials auf einer Website der WG sowie auf eigenen Social Media-Kanälen von ihren Erlebnissen. In den Gemeinschaftsräumen der WG sind zudem zwei tonlose Webcams installiert, die auf mtvmusicwg.de den WG-Alltag zeigen. Die privaten Zimmer der Teilnehmer sind aber kamerafrei. Via dpa.

ZDFneo. Holt einmal mehr eine hochwertige Serie, die im Pay-TV Erfolge feiert: Ab 5. August zeigt der ZDF-Digitalkanal die Emmy-nominierte zwölfteilige US-Reihe "Masters of Sex". Jeweils dienstags ab 22.45 Uhr forscht der renommierte Gynäkologe Dr. William H. Masters (Michael Sheen). Die Serie basiert auf der wahren Geschichte der Sexualforscher Masters und Virginia Johnson, die in den 50er Jahren damit begannen, das Sexualleben wissenschaftlich zu untersuchen. Hierzulande ist die Reihe bereits bei Sky im Abo-TV präsent. Per Mail.

Ulrike Folkerts. Die dienstälteste "Tatort"-Kommissarin hält die Krimireihe der ARD für langweiliger als früher. "Ich finde, dass die "Tatorte" vor zwanzig Jahren allesamt spannender waren als die, die wir heute für brutal halten", sagt die Schauspielerin dem "SZ-Magazin" vom Freitag. "Ich erinnere mich noch, wie ich mit dem Kissen vor der Brust Fernsehen schaute und um den Protagonisten richtig Angst hatte. Diese Spannung ist mir in den letzten Jahren im "Tatort" etwas verlorengegangen." Das liege ihrer Meinung nach vor allem an der politischen Korrektheit, die die Drehbuchautoren hemme. "Ich muss als "Tatort"-Kommissarin, vor allem als Frau, immer mitfühlen, Verständnis zeigen, nicht über die Stränge schlagen, stets auf der Seite der Schwächeren sein. Das ist nicht nur vorhersehbar, das ist auch langweilig", erklärte die 53-jährige Folkerts dem Magazin. Ihre Figur Lena Odenthal ermittelt seit 25 Jahren in Ludwigsburg.

Center TV. Was vom Kölner Sender übrig blieb, zieht zum Jahreswechsel in einen Newsrooms des jetzigen Allein-Gesellschafters M. DuMont Schauberg. Dort sei die Redaktion an den regionalen Nachrichtenstrom aus den beiden Titeln "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Express" gebunden. heißt es. Die Einheit, die für TV und Web produzieren wird, wird von Stefan Sartorius geleitet. Thomas Kemmerer, Chefredakteur Digitale Medien betont, Center TB sei der erste regionale Sender mit einer konsequenten Digital-First-Strategie. Mit der Neu-Ausrichtung ist der Umzug aus den Studios in Ossendorf ins Neven DuMont Haus an der Amsterdamer Straße verbunden. Die Mehrheit kommt mit, aber 15 Mitarbeiter müssen gehen. Per Mail.

RTL II News. Verstärken mit Christoph Hoffmann das Moderatorenteam um Anchorwoman Sandra Schneiders. Der Kölner kommt vom Nachrichtensender n-tv, wo er ab 2008 als Live-Reporter und seit Ende 2009 als Nachrichtenmoderator zu sehen war. Auch arbeitete in der Redaktion der WDR-Talksendung "Domian". Bei den "RTL II News" ist er als Moderator und Redakteur tätig und führt in regelmäßigen Abständen durch die Sendung. Neben Schneiders und Hoffmann zählt weiterhin Sascha Triefenbach zum Moderatorenteam, das die News im regelmäßigen Wechsel präsentiert. Darüber hinaus ist seit Juni Miriam Pulcher als Moderatorin und Redakteurin in der Nachrichtenredaktion tätig. Im Wechsel mit Sascha Triefenbach und Christian Ehrig moderiert sie das Nachrichtenjournal und führt vertretungsweise durch die "RTL II News". Per Mail.

"L'Unità". Italiens legendäre kommunistische Tageszeitung ist am Ende. Nach jahrelangen Finanzproblemen und schwindender Auflage erscheint das frühere offizielle Sprachrohr der Kommunistischen Partei Italiens (PCI) seit Freitag wie nicht mehr. Die Anteilseigner hatten sich nicht auf einen Krisenplan einigen können, um das Blatt zu retten, dessen etwa 80 Redakteure seit rund drei Monaten kein Gehalt mehr erhalten hatten. "L'Unità" war im Februar 1924 von Antonio Gramsci, einem der PCI-Gründungsväter, ins Leben gerufen worden und hatte auch die turbulenten faschistischen Zeiten unter Benito Mussolini gemeistert - im Untergrund. Nach großem Erfolg in den 1970er und 1980er Jahren ging es mit ihr wie mit der KPI bergab. 2000 stellte "L'Unità" aus Finanznot die Produktion bereits einmal für etwa acht Monate ein. Die immer noch linke Zeitung hofft nun auf Hilfe durch Regierungschef Matteo Renzi, der sich optimistisch gibt, sie retten zu können. Via dpa.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.