
VCL Film + Medien AG ist pleite
Crash im DVD-Markt: Die börsennotierte VCL Film + Medien AG ist zahlungsunfähig. Geschäftsführer Datty Ruth hat beim Amtsgericht München Insolvenz angemeldet.
Der unabhängige DVD-Programmanbieter VCL Film + Medien AG ist zahlungsunfähig. Am Mittwoch hat Firmenchef und Mitgründer Datty Ruth Insolvenzantrag beim Amtsgericht München eingereicht. Betroffen sind sowohl die VCL Film + Medien AG als auch ihre Tochtergesellschaften VCL Communications GmbH und First Film GmbH.
Ruth versuchte seit sieben Jahren in die Firma nach dem Börsencrash zu restrukturieren. In dieser Zeit gelang es laut Unternehmen, die Verpflichtungen der VCL-Gruppe von 197 Millionen Euro auf 4,5 Millionen Euro zu reduzieren. Restrukturierungsvereinbarungen aus dem vergangenen Jahr konnten dennoch nicht mehr erfüllt werden.
Der seit 1980 bestehende DVD-Programmanbieter gehörte zwischenzeitlich mit 51 Prozent zu Virgin Vision (Richard Branson) und zu 30 Prozent zur Ringier. Nachdem 1989 Datty Ruth die Anteile von Virgin und Ringier zurückgekauft hatte, beteiligte sich ein Jahr später Live Entertainment mit 81 Prozent.
Mit der Geburt des Kaufvideomarktes erweitert VCL seine Programmpalette, um Special-Interest-Themen wie Cindy Crawford, Discovery Channel und Dumont Reisevideos. Im Frühjahr 1999 ging die VCL Film + Medien AG an die Börse. 2009 umfasst die Filmbibliothek der VCL rund 620 Titel. Zu den bekanntesten zählen unter anderem „The Sixth Sense“, „Sieben“, „Last man Standing“ und „Asterix & Obelix“.