Escher Hilft:
TV-Berater Peter Escher muss sich nun selbst helfen
Welche Ironie: Der MDR-Moderator Peter "Escher Hilft" Escher hat Insolvenzantrag gestellt. Eigentlich hat er sich genau um solche Fälle gekümmert und Menschen bei Rechts- und Geldproblemen unterstützt. Doch das, scheint es, ist nicht lukrativ.
Welche Ironie: Der MDR-Moderator Peter "Escher Hilft" Escher hat Insolvenzantrag gestellt. Eigentlich hat er sich genau um solche Fälle gekümmert und mit seiner Fimra Escher Hilft Menschen bei Rechts- und Geldproblemen und in Betrugssachen unterstützt. Doch das, scheint es, ist nicht lukrativ.
Schlagzeilen gemacht hatte erst im April eine Hilfsaktion des Moderators: So deckte er auf, dass eine Familie nach einem "Einsatz in 4 Wänden" von RTL mit Forderungen seitens des Finanzamtes konfrontiert war. Aus dem Hilfsprojekt wurde ein 160.000 Euro teurer Spaß. Steuernachzahlung. Escher half beim Rechtsstreit (der ist noch offen).
Nun ist mit Hilfen wie dieser Schluss. Wie der zweite Geschäftsführer von Escher Hilft, Frank Hannig, mitteilte, hat Escher als Geschäftsführer den Insolvenzantrag gestellt, ohne sich mit seinen Geschäftspartnern und Gesellschaftern darüber abzusprechen. "Die Kombination zwischen unentgeltlichem Helfen und dem Versuch, mit Beratungs- und Rechtsdienstleistungen das nötige Geld zu verdienen, war für Peter Escher schwierig. Peter Escher war schon immer ein Mensch, der vor allem dafür stand, anderen Menschen mit Rat und Tat zu Hilfe zu eilen und für diese kostenlos da zu sein. Dies vereinbart sich aber nur schwer mit einem normalen Geschäftsbetrieb", sagte Hannig.
In den letzten Monaten habe das Startup-Unternehmen weitaus weniger Umsätze erwirtschaftet als geplant. Die Idee, daraus "ein modernes Legal-Tech-Unternehmen" zu machen, habe Escher aber nicht mittragen wollen, sagen seine Partner. Hannig: "Wir werden versuchen, die Gesellschaft nun mit Hilfe eines Insolvenzverwalters zu sanieren, und weiter für die Menschen da sein, die über uns Hilfe bei ihren juristischen Problemen suchen". Zunächst werde die Geschäftsführung prüfen, ob der Insolvenzantrag wirksam ist.
Peter Escher selbst nimmt in einer ausführlichen Mitteilung Stellung: "Die letzten Wochen waren sehr ernüchternd und belastend für mich", schreibt der Moderator. Im Herbst sei sein Online-Ratgeber ins Netz gegangen und habe ein positives Echo bekommen. Aber: "Wie so oft bei Startup-Unternehmen wuchsen die Kosten wesentlich schneller als die Einnahmen. Als ich die Schieflage erkannte, war es zu spät. Deshalb musste ich am Freitag den schwersten Schritt in meinem bisherigen Berufsleben gehen und die Reißleine ziehen", so Escher.
Er sei als Journalist, Reporter und Medienmann zuständig gewesen für Filme, Artikel und Öffentlichkeitsarbeit, sein Geschäftspartner, ein Rechtsanwalt, für den juristischen Teil "und nach meinem Verständnis", so Escher, "auch für den kaufmännischen Teil". Heute müsse er eingestehen, dass er als Geschäftsführer seiner Pflicht nicht nachgekommen sei, Buchhaltung und Konten regelmäßig zu kontrollieren. Auch habe er festgestellt, dass sein Geschäftspartner und er mit der Webseite unterschiedliche Ziele verfolgten. Peter Escher: "Deshalb ist eine weitere Zusammenarbeit für mich undenkbar."
Für seine Vision, dass "jeder, unabhängig von seinem Kontostand", in Deutschland zu seinem Recht kommen kan, werde er weiter kämpfen, kündigte Peter Escher an.