Saffe rechtfertigte jetzt die Umbauten. Angesichts der allgemein veränderten Mediennutzung könne der Spiegel-Verlag Saffe zufolge die Auflagenverluste des Nachrichtenmagazins bislang nicht kompensieren. "Wir müssen stärker wachsen und den digitalen 'Spiegel' ausbauen."

Von Mitte 2015 an sollen die Magazin-Inhalte im Internetauftritt von "Spiegel Online" nicht mehr als ganzes digitales Heft, sondern je nach Inhalt und Ressort "an völlig unterschiedlichen Stellen" angeboten werden, erläuterte Saffe. "Es geht um mehr als um den Ausbau eines E-Papers. Der Auftritt von 'Spiegel Online' wird sich komplett verändern." Hinzu kommt, dass diese digitalen Zusatzangebote im Internetauftritt kostenpflichtig werden. Dabei denkt der Manager an eine Abo-Gebühr zum dauerhaften Bezug der Extras. Der Zugang zu "Spiegel Online" bleibt kostenfrei.

Die Trennlinie zwischen kostenlosen und zu bezahlenden Inhalten auf "Spiegel Online" werde nach deren Werthaltigkeit gezogen, kündigte Ove Saffe an. Darin einfließen werde auch, mit welchen Inhalten der Verlag zu anderen Anbietern im Wettbewerb stehe. "Die vernünftige Durchmischung wird die Kunst sein." Und je attraktiver das Zusatzangebot, desto größer werde die Zahlungsbereitschaft der Nutzer dafür sein, zeigte sich Saffe überzeugt. Nach seinen Angaben verdient der Internetauftritt seit sieben Jahren "relevantes Geld" - mit einer zweistelligen Rendite.

Die digitale Version des gedruckten "Spiegels" wird derzeit von 51.429 Lesern im Abo bezogen. "Das funktioniert wunderbar", ergänzte Saffe. Die Auflage des "Spiegel" lag im 2. Quartal 2014 bei 874.111 verkauften Exemplaren (IVW-geprüft), vor zwei Jahren waren es noch über 900.000 Exemplare.

ps/dpa


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.