- die Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag im ZDF mit 8,97 Millionen,

- das Skispringen Normalschanze am Sonntag mit 8,7 Millionen im ZDF.

Dieser Erfolg hatte teils auch mit der Zeit der Ausstrahlung zu tun. "Hier sind natürlich diejenigen Sportarten besonders im Vorteil, die in den Abendstunden, in denen die Fernsehnutzung grundsätzlich sehr hoch ist, gezeigt werden", zitiert "dpa" den ARD-Medienforscher Stefan Geese. "Nimmt man den Marktanteil als Maßstab, also jenen Wert, der beschreibt, welcher Anteil des aktuellen TV-Publikums sich für eine Fernsehsendung entschieden hat, dann sind die bekannten ‚Verdächtigen‘, also die Biathlonwettkämpfe, wieder stärker vertreten."

Nach Marktanteilen lauten die Topps:

- 41,0 Prozent Gesamtmarktanteil am Montag für das Verfolgungsrennen der Skijäger im ZDF,

- die im Zweiten gezeigte Eröffnungsfeier mit 39,4 Prozent,

- das Verfolgungsrennen der Biathletinnen in der ARD am Dienstag mit 38,2 Prozent Marktanteil und

- am Donnerstag der Silber-Lauf von Biathlet Erik Lesser mit 37,4 Prozent im ZDF.

Vergleichbar mit den vorangegangenen Winterspielen sind die Quoten schwerlich, da Sotschi eine völlig andere Zeitzone als Vancouver hat.

Die Olympischen Spiele werden auch im Web aufbereitet - und nicht nur für den PC, sondern auch für Mobilgeräte. Viele Portale und Zeitungssites offerieren Live-Ticker, die auch auf dem Tablet oder Smartphone gut mitverfolgt werden können. Die ZDF-Mediathek-App, über die man auch Olympia-Liveübertragungen auf dem Handy schauen kann, wurde beim Google Play Store zwischen einer und fünf Millionen Mal heruntergeladen. Apple gibt solche Zahlen für den App Store nicht an, aber in der Kategorie Sport sind mehrere Olympia-Apps in den Top Ten.

Auf Twitter fallen die Reaktionen auf den Erfolg der deutschen Mannschaft auch ironisch aus: "Erwarte einen Rodelboom. Auf der Asche von Tennisplätzen entstehen hunderte Eisbahnen zwischen Flensburg und Freiburg", schrieb Twitter-User Klaas Reese (@Sportkultur). Weltweit landeten die Themen aus Sotschi allerdings nicht in den "Trending Topics" des Kurzmitteilungsdienstes. Und auch in Deutschland debattierten die sportinteressierten Twitter-Anwender eher über den Niedergang des Hamburger SV als über die ersten Olympischen Winterspiele in Russland.

Das große Interesse liegt wohl am Medaillenreigen, den viele so nicht erwartet hatten. Vor Start der Spiele gab es noch Untersuchungen, wonach die Deutschen keine großen Fans mehr von Olympia seien. So hatte Repucom gemeldet, dass sich nur noch 43 Prozent der Bundesbürger für das Großereignis interessieren würden. Zu den Spielen in Vancouver im Jahr 2009 habe diese Zahl noch bei etwas mehr als 50 Prozent gelegen. Diese Unlust hat Repucom auf die eher flauen Ergebnisse der deutschen Sportler 2012/13 gerade in den beliebtesten Wintersportarten zurückgeführt. Jetzt beweisen uns die Olympioniken aus Deutschland gerade das Gegenteil.

ps/dpa


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.