Klicktipp :
Sekten-Film deckt auf: Wie RTL dem Jugendamt Beine macht
Eine Fernsehreportage des RTL-Reporters Wolfram Kuhnigk löste die Razzia bei der prügelnden Sekte Zwölf Stämme aus. Ein Klicktipp.
Es ist der so oft gescholtene und häufig kritisierte Privatsender RTL, der maßgeblich an der Befreiung zahlreicher Kinder aus den Händen der Sekte Zwölf Stämme mitgewirkt hat. Das wird nach diversen Medienberichten über die Vorgänge im Kreis Donau-Ries deutlich, wobei die bayerischen ARD-Medien dies nicht erwähnen. Zum Wochenbeginn belegte die Fernsehreportage "Sekte '12 Stämme': Frieden predigen, Kinder quälen" des RTL-Reporters Wolfram Kuhnigk erstmals die Prügelvorwürfe gegen die umstrittene Glaubensgemeinschaft. Sie führten vergangene Woche zu dem Großeinsatz, nach dem Polizei und Jugendamt 40 Kinder der Zwölf Stämme zu Pflegeltern und in Jugendhilfeeinrichtungen brachten.
Gegenüber der "SZ" hatte ein Landrat sogar zugegeben, dass ohne die TV-Bilder das Jugendamt trotz diverser Vorwürfe gegen die Sekte nicht eingegriffen hätte. Sie waren demnach der nötige Beweis für die Brutalitäten, die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Am heutigen Freitag soll vor dem Amtsgericht Ansbach die mündliche Anhörung der Eltern von zehn Kindern wegen Verdachts auf körperliche Misshandlung beginnen. Kuhnigks Stück über die Zustände in der Sekte, gedreht mit versteckten Kameras, hat RTL in einer Kurzfassung online gestellt. Hier geht es zum Film.