Madame Verlag/Kot & Köter:
Schönheits-OP, Hundehasser: Wo Print noch Nischen findet
Print-Neuheiten: In der Line Extension "Madame Beauty" dreht sich alles um den Beauty-Doc. Per Crowdfunding wird für "Kot & Köter" gesammelt.
Das Printlager ist auf der Suche nach neuen Zielgruppen zweimal mehr fündig geworden: So kommt der Münchner Madame Verlag ab sofort mit der neuen Line Extension "Madame Beauty" zum Preis von 9,90 Euro und in einer Auflage von 60.000 Exemplaren an den Kiosk. Das Sonderheft erscheint erstmals zum Thema "Ästhetische Medizin" und informiert auf 132 Seiten umfassend zum Thema Beauty-Doc. Skizziert werden Techniken, Behandlungen, Chancen, Risiken und Kosten. "Für alle Körperzonen - ob im Gesicht, am Oberkörper oder im Bereich Bauch, Beine, Po - die richtige Strategie, um die Zeichen der Zeit oder störende Äußerlichkeiten zu mildern", heißt es in der Mitteilung zum neuesten Sonderheft aus der "Madame"-Reihe.
Robert Sandmann, Geschäftsführer und Herausgeber Madame Verlag, weiß um die Chancen des Hefts im Werbemarkt und verweist auf die "positiven Reaktionen" der Anzeigenkunden auf "zielgerichtete Ansprache von Premium-Zielgruppen". Katrin Riebartsch, Chefredakteurin "Madame" und Herausgeberin "Madame Beauty", erkennt die Marktlücke Schönheits-OPs im Lesermarkt, "weil hier enormer Informationsbedarf besteht und es nahezu keine Angebote dazu gibt". "Madame Beauty" soll öfter erscheinen, dann aber auch Anti-Aging oder Spa im Allgemeinen thematisieren. Redaktion und Konzeption wurde in enger Zusammenarbeit mit der "Madame Redaktion" von Inspiring Network erstellt.
Eine ganz andere Zielgruppe will der Hamburger Journalist Wulf Beleites endlich ansprechen: die Hundehasser. Der 66-Jährige plant schon seit den 90er Jahren, Titeln wie "Dogs" oder "Ein Herz für Tiere" für Hundefreunde das Magazin "Kot & Köter" gegenüberzustellen. Untertitel: "Die Zeitschrift für den deutschen Hundefeind". Spiegel Online sagt Beleites, die Zeitschrift solle ein Manifest sein gegen die absurde Überhöhung und Vermenschlichung des Hundes. Und kündigt an: "Ich würde die Abneigung gegen Hunde immer mit einem Augenzwinkern kundtun." Schon Anfang der 90er Jahre hat sich der Journalist den Titel "Kot & Köter" schützen lassen, war dann auch mit seiner Idee Gast in vielen Talkshows. Das Heft indes kam nie an den Kiosk. Nach anonymen Drohanrufen ließ er irgendwann von dem Vorhaben, will die Idee aber nun zu neuem Leben erwecken: Auf der Website Krautreporter hat er einen Spendenaufruf gestartet, um 7000 Euro per Crowdfunding einzusammeln. Am 25. November endet das Projekt bei den Krautreportern. Bisher sind rund 1000 Euro zusammen gekommen (Stand Donnerstagmittag).