Dokumentation:
RBB erzählt Mauergeschichte im Web und an historischen Orten
Die Rundfunkanstalt öffnet ihre Archive und startet zum Jahrestag die Multimedia-Plattform Berlin-mauer.de. Vor allem die junge Generation will Digitalagentur Moccu damit für die Geschichte der Mauer begeistern.
Fast 30 Jahre Jahre prägte die Mauer das Bild der Stadt Berlin, war Symbol der europäischen Trennung und des “Kalten Krieges”. Zum Jahrestag des Mauerfalls vor bald 25 Jahren startet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) eine umfassende Dokumentationsplattform, die es dem Nutzer ermöglicht, die Geschichte der Mauer nach- und mitzuerleben. Und zwar virtuell am Computer oder mobil via App an realen Orten. Konzipiert, gestaltet und realisiert wurde die interaktive Plattform www.berlin-mauer.de von der Berliner Digitalagentur Moccu.
Zunächst mussten für das Projekt “25 Jahre Mauerfall” große Mengen Videomaterial im Archiv des RBB (vormals SFB) gesichtet und verarbeitet werden, die den Mauerbau, die Zeit der Mauer selbst und deren Fall dokumentieren. Die Aufgabe für Moccu: Dieses Material in einer zeitgemäßen Form einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen - und zwar medienübergreifend, digital und unterhaltsam.
Am Freitag, 1. November, geht die Plattform online, eine Woche vor dem Jahrestag des Mauerfalls. Sie zeigt viele Bilder und Filme von beteiligten Politikern wie Willy Brandt und Helmut Kohl, Ronald Reagan und Michail Gorbatschow bis zu Erich Honecker und seinen Genossen im Politbüro. Außerdem werden die Geschichten von zahllosen Flüchtlingen im Netz präsentiert - und auch die glücklichen "Mauerspechte" kommen zu Wort.
Christoph Singelnstein, Chefredakteur Rundfunk Berlin-Brandenburg, erklärt: “Mit der Website machen wir den großen Bilderschatz aus unseren Archiven zum Thema Berliner Mauer für jeden zugänglich. Ob zu Hause oder mobil vor Ort: Die Filme führen zu bekannten und weniger bekannten Mauer-Orten und bieten überraschende Einblicke in das Leben der geteilten Stadt.”
Zielgruppe sind alle an Geschichte interessierten Deutschen, aber vor allem auch die jüngere Generation. Deshalb richtet sich die multimediale Präsentation auch an Schulen und Bildungseinrichtungen, um junge Menschen ab 14 Jahren zu erreichen. Sie können etwa mit der Funktion „Meine Doku“ ein eigenes Videoarchiv zusammenstellen und für ein Referat in der Schule nutzen. Die ergänzende App ist auch für Berlin-Touristen gedacht. Mittels der Kartenansicht lassen sich nämlich Informationen direkt an den Orten des Geschehens aufrufen. Oder der Nutzer verfolgt die multimediale Mauergeschichte in einer Chronologie, die im "Parallax-Effekt" animiert wurde. Dabei bewegen sich die Elemente auf der Website unterschiedlich schnell, so dass ein Eindruck von Tiefe entsteht. Die Anwendung läuft auf allen digitalen Geräten, ist also stationär und mobil nutzbar.
Björn Zaske, Geschäftsführer Moccu: “Als echter Berliner begleitet die Geschichte der Berliner Mauer mich seit meiner Geburt. Gemeinsam mit dem RBB ein solch schönes und informatives Werk kreativ umzusetzen, macht mich sehr stolz.”
Wie Multimedia-Reportagen dem Online-Journalismus helfen können, lesen Sie hier. In dem Bericht gibt Zeit-Online-Chefredakteur Jochen Wegner Einblicke in die strategischen Aspekte des Projektes "Stalinallee".