VDZ :
Mobile hilft Zeitschriftenverlegern
Des Deutschen Smartphone und Tablet stabilisiert die Reichweite der Zeitschriften. Der Verlegerverband VDZ verkündet nun mobilen Nachschub bei den Inhalten.
Deutsche Zeitschriftenverlage engagieren sich immer stärker im Digitalgeschäft. Auch die Nutzung solcher Angebote nehme entsprechend zu, teilt der Zeitschriftenverlegerverband VDZ am Mittwoch in Berlin mit. Einen besonders deutlichen Zuwachs gibt es beim mobilen Zugriff auf Websites der Blätter: Hier sei die Zahl der User von 17,2 in 2014 auf 27,3 Millionen in 2015 gestiegen. Die Zeitschriftenverleger wollen das Digitalgeschäft 2016/2017 nun weiter ausbauen.
VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer formuliert es zum Auftakt der Jahrespressekonferenz des VDZ so:
"Die bleibend hohe Reichweitenstärke von Zeitschrifteninhalten auf allen Kanälen ist vor allem dem Zuwachs im Bereich Mobile zu verdanken. Noch nie wurden dort so viele Leser erreicht."
Kein Wunder: Die Zeitschriftenverlage verlieren im Kerngeschäft 400 Millionen Euro an Umsatz - vor allem wegen rückläufiger Auslandsgeschäfte etwa in Russland, wie zuvor schon VDZ-Mitglied Burda beklagt hatte. Der Branchenumsatz ist unter anderem daher 2015 auf 14,7 Milliarden Euro gesunken. Aber: Wenn man auf die Zahl der Titel schaut, ging es der Zeitschriftenbranche in Deutschland noch nie so gut wie jetzt. Am Ende des ersten Quartals 2016 waren es 1589 - ein neuer Rekordwert.
Zurück zum Digitalgeschäft, das für Hoffnung bei den Verlegern sorgt: Dieses Jahr erreichen die 50 größten Publikumstitel zum ersten Mal mit digitalen Ausgaben so viele Leser wie mit ihren Printausgaben. 27,3 Millionen Nutzer sind es, die Verlagsangebote auf ihrem Smartphone oder abrufen. Hier wird weiter investiert: So gaben bei einer Erhebung im Auftrag des VDZ 89 Prozent der befragten Verlage an, die Investitionen in Mobile-Angebote steigern zu wollen, 76 Prozent sagten das für den Online-Bereich.
Gleichzeitig investieren viele Verlagshäuser aber auch nach wie vor in ihr Printgeschäft: So gaben 61 Prozent der Befragten an, sie wollten im laufenden Jahr neue regelmäßig erscheinende Zeitschriften auf den Markt bringen. Die große Mehrheit (91 Prozent) kalkuliert mit ein bis vier neuen Titeln. Print ist nach wie vor das Kerngeschäft: Die Verlage erwarten, mit Zeitschriften in diesem Jahr 60 Prozent ihrer Umsätze zu machen, mit dem Digitalgeschäft 18 Prozent. Mehr als 250 Millionen Euro geben Deutsche monatlich noch für Printprodukte aus.
ps (mit Material der dpa)