
Top-Personalie:
Miriam Meckel wird Chefredakteurin der "Wirtschaftswoche"
Paukenschlag in Düsseldorf: Publizistin Miriam Meckel löst Roland Tichy in der Chefredaktion der "Wirtschaftswoche" ab.
Paukenschlag in Düsseldorf: Miriam Meckel, Publizistin und Direktorin am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement an der Universität von St. Gallen (HSG), wird neue Chefredakteurin der "Wirtschaftswoche". Sie löst den langjährigen Chefredakteur Roland Tichy ab, der innerhalb der Holtzbrinck-Familie als Geschäftsführer zu Holtzbrinck Venture (DvH Ventures) wechselt. Eine Sprecherin der Verlagsgruppe Handelsblatt, in der die "WiWo" erscheint, bestätigt die Personalrochade auf Anfrage von W&V Online.
Zum 1. Oktober wird der Wechsel vollzogen. Tichy bleibe darüber hinaus publizistisch für die Medien der Verlagsgruppe Handelsblatt tätig, heißt es in der offiziellen Mitteilung zur Top-Personalie. Verleger Dieter von Holtzbrinck ist voll des Lobes über Tichy; er habe sich in rund zwei Jahrzehnten in leitenden Funktionen innerhalb der Verlagsgruppe Handelsblatt "große publizistische Verdienste" erworben. "Er hat seit 2007 die Marktführerschaft der WirtschaftsWoche weiter ausgebaut. Mit seinen publizistischen Kommentaren zur Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik hat er Debatten angestoßen, welche die Bedeutung marktwirtschaftlichen Handelns immer wieder hervorgehoben haben", so der Verleger, der über Tichys Nachfolgerin sagt: "Frau Meckel bringt wirtschaftliches Wissen und politische Erfahrungen mit, die der WirtschaftsWoche zusätzlichen Nutzen und neue Leserinnen und Leser bringen dürften. Sie ist bestens mit den Erwartungen der kommenden Entscheidergenerationen vertraut und kennt deren Medien-Nutzungsverhalten ebenso wie deren Denk- und Sichtweisen."
Ihre journalistische Laufbahn startete Miriam Meckel 1990 als Moderatorin, Reporterin und Redakteurin für verschiedene Nachrichten- und Magazinformate bei den Sendern WDR, Vox und RTL. 1999 wurde sie als Professorin für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an die Universität Münster berufen und übernahm die Leitung des Instituts. Im Frühjahr 2001 wurde sie Regierungssprecherin des Landes NRW bei Ministerpräsident Wolfgang Clement, knapp zwei Jahre später wurde sie von Ministerpräsident Peer Steinbrück zur Staatssekretärin für Europa, Internationales und Medien berufen. Die Publizistin hat zahlreiche Bücher und wissenschaftliche Beiträge veröffentlicht - darunter ein Werk über Burnout - sowie viele journalistische Gastbeiträge verfasst, unter anderem für das "Handelsblatt", die "Neue Zürcher Zeitung", die "FAZ" oder den "Spiegel". Laut dem Schweizer "Tagblatt" nimmt Meckel vom 1. Oktober an einen befristeten unbezahlten Urlaub für ihren Job in Düsseldorf - bis zum 31. Dezember 2017. Sie behält ergo ihre Professur an der Hochschule von St. Gallen, ein Ersatz wird für die kommenden drei Jahre eingestellt.
Bei der "WiWo" muss Miriam Meckel durchaus - wie fast überall im Printsegment - mit sinkenden Auflagenzahlen kämpfen. Innerhalb eines Jahrzehnts listet die IVW rund 40.000 verkaufte Exemplare weniger aus. Aktuell liegt die Auflage des Wochentitels bei gut 153.000 Exemplaren (IVW, Q1/2014). Hier die Auflagenkurve:
gl/ps