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Mick Jagger steigt ins Podcast-Geschäft ein
Der Frontman der Rolling Stones hat hierfür eigens eine neue Firma gegründet. Und konnte gleich zum Start einen Deal mit dem US-Konzern Warner Bros. einfädeln.
Gemeinsam mit drei Partnern steigt Mick Jagger ins Podcast-Geschäft ein. Die Partner heißen hierbei aber nicht Keith Richards, Charlie Watts und Ron Wood. Vielmehr handelt es sich um Victoria Pearman, mit der Jagger bereits 1995 die Produktionsfirma Jagged Films gegründet hatte, sowie den Produzenten Steve Bing und den US-Drehbuchautor, Regisseur und Produzenten Josh Olson. Mit ihnen hat Jagger jetzt die Firma Rainy Day Podcasts gelauncht.
Und gleich zum Start konnte die neue Jagger-Firma eine First-Look-Vereinbarung mit dem US-Medienkonzern Warner Bros. abschließen. Danach wird Rainy Day bis zu sieben Podcast-Reihen für Warner produzieren, darunter Dokumentationen, Talkshows, Comedys und Hörspiele.
Bei Warner Bros. Digital Networks liegt dabei die geschäftliche Seite sowie die Strategie in der Zusammenarbeit mit Rainy Day. Blue Ribbon Content, die Digital-Unit der Warner Bros. Television Group, betreut auf Warner-Seite die Kreation, während für die Distribution und den Verkauf der Podcasts Warner Bros. Domestic Television Distribution verantwortlich zeichnet.
"Alles beginnt mit dem Wort", heißt es in einer Mitteilung von Rainy Day zu dem Deal. "Wir sind begeistert, mit Warner Bros. zusammenzuarbeiten, um ein Umfeld zu schaffen, in dem die besten Autoren ihre Lieblingsprojekte mit einem Maximum an kreativer Freiheit umsetzen können."
Umkämpfter Wachstumsmarkt
Podcasts erweisen sich zunehmend als Wachstumsmarkt. Laut einer Prognose des amerikanischen Interactive Advertising Bureau und PwC lag der Umsatz mit Podcasts im vergangenen Jahr allein auf dem US-Markt bereits bei knapp 680 Millionen Dollar und könnte bis 2021 auf über eine Milliarde Dollar steigen.
Anfang vergangenen Jahres hatte der schwedische Audiostreaming-Gigant Spotify die Podcast-Produktionsfirma Gimlet Media sowie die App für die Aufnahme und den Vertrieb von Podcasts Anchor FM für geschätzte 340 Millionen Dollar übernommen und zuletzt die in Brooklyn ansässige Musikplattform Soundbetter.
Laut US-Branchenberichten gibt es auch mehrere Übernahme-Interessenten für das 2016 gegründete Podcast-Network The Ringer, darunter offenbar Spotify und Warner Media. Bislang scheiterten die Gespräche aber wohl an den überhöhten Preisvorstellungen von Gründer Bill Simmons, der für The Ringer einen Verkaufspreis von 200 Millionen Dollar angesetzt hat.