Höttges: "Big Data erscheint vielen als Bedrohung. Doch das ist es erst, wenn wir es nicht machen. Macht lieber Smart Data. Traut Euch, das Vermögen zu heben", so der Appell des Telekommunikationsmanagers, der einräumt: Ja, What'sApp und ähnliche Dienste kosten die Telekom-Branche weltweit jährlich etwa 40 Milliarden Euro an Wertschöpfung. In Anlehnung an seine Forderung zu den offenen Plattformen fügt Höttges hinzu, Smart Data solle für alle in Europa gelten - auch für Google, mit "digitaler Neutralität". Der Telekom-Chef fordert die Wirtschaft auf, jetzt den Mut zu haben, das eigene Modell in Frage zu stellen und komplett neu auzustellen. Ein neues Modell allein an der lange gängigen Formel „Content is King“ auszurichten, funktioniere indes nicht mehr, wie der Erfolg der großen Internet-Marken zeige. "Recommendation" und "Usability" seien weitere Säulen, die bedacht werden müssten. Lernen könnten sie alle von Netflix, jenem Unternehmen, das sich durch das Studium der Nutzerbedürfnisse und Anpassung an deren Wünsche vom DVD-Verleiher zur Streamingmarke Nummer eins hochgearbeitet habe.

Und wo bleiben speziell die Medien und der Journalismus bei Big Data? Ganz vorne – wenn man Timotheus Höttges glaubt. Denn die Analyse der umfassenden Daten und das Nutzbarmachen der Informationsflut sei Aufgabe der Medien.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.