NextMedia.Hamburg:
Medienmacher misstrauen Snapchat und Pinterest
Wo erreiche ich meine User? Am ehesten über Facebook, wenn es um soziale Netzwerke geht - glaubt die Medien- und Digitalindustrie.
Werbung auf Pinterest, Instagram oder Snapchat ist angekommen, dort Inhalte zu verbreiten eher nicht. Die Medien- und Digitalindustrie glaubt dabei vielmehr an die Macht von Facebook. Das geht aus einer Umfrage hervor, die NextMedia.Hamburg in ihrem Digitalmagazin "Unified" zum Thema Aufmerksamkeitsökonomie veröffentlicht hat.
Klar wird demnach: Wer Inhalte produziert, glaubt nicht an Snapchat. Befragt nach dem wichtigsten sozialen Netzwerk für Inhalteersteller der Medienbranche stellen sie Facebook nach vorne, gefolgt von Youtube und Twitter. Google+ liegt auf dem vierten Platz. Instagram, Snapchat und Pinterest landen in der Abstimmung abgeschlagen auf den hinteren Rängen. Hier die Ergnisse im Überblick:
Wenig überzeugt zeigen sich demnach die Umfrageteilnehmer von der Qualität des über die sozialen Netzwerke angebotenen Journalismus, obwohl jeder Zweite (51,74 Prozent, Mehrfachnennungen möglich) davon ausgeht, dass journalistische Inhalte künftig verstärkt über Facebook, Youtube oder Twitter ausgespielt werden. Fast drei von vier Befragten (72,64 Prozent) äußern die Sorge, dass die Güte der angebotenen Inhalte unter der Schnelllebigkeit leiden könne. Wenig Chancen räumen die Experten digitalen Kiosk-Anbietern wie Blendle.com ein: Nur 16,42 Prozent gehen davon aus, dass dort die Zukunft von Inhalten liegt.
Des Weiteren glaubt eine Mehrheit von knapp 44 Prozent, dass neue Formen von partizipativem Journalismus in den sozialen Netzwerken schon bald zum Standardwerkzeug der Schreibenden werden. Immerhin jeder Zehnte (10,95 Prozent) ist sogar überzeugt, dass interaktive Formen der medialen Vermittlung den klassischen Journalismus komplett verdrängen werden. Positiv sehen die Medienmacher übrigens auch Mobile Messaging, um als Medium den User zu erreichen: Rund 50 Prozent räumen den Angeboten über Whatsapp und Co. einen großen Stellenwert ein, während 34,33 Prozent die Wichtigkeit als "nicht erwähnenswert" klassifizieren.
Statista befragte im Auftrag von NextMedia.Hamburg, Standortinitiative für die Medien- und Digitalwirtschaft, im August 2015 insgesamt 201 Mitarbeiter der Medien- und Digitalbranche, von denen sich 123 Teilnehmer dem Bereich Medien und Journalismus, 78 Teilnehmer der IT- bzw. Digitalbranche zuordneten.