Liberty Global darf Kabel BW übernehmen
Der Deal ist genehmigt: Der US-Konzern Liberty Global darf Kabel Baden-Württemberg übernehmen. Wie erwartet hat das Bundeskartellamt
unter Auflagen grünes Licht für das Vorhaben gegeben.
Der Deal ist genehmigt: Der US-Konzern Liberty Global darf Kabel Baden-Württemberg übernehmen. Wie erwartet hat das Bundeskartellamt unter Auflagen grünes Licht für das Vorhaben gegeben. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa. "Die Freigabe konnte nur aufgrund von weitreichenden Zusagen der Unternehmen erteilt werden", betont Kartellamts-Präsident Andreas Mundt. "Hier sehen wir die Chance für mehr Wettbewerb auf den Kabelmärkten."
Liberty Global, das dem Medientycoon John Malone gehört, besitzt schon den zweitgrößten deutschen Kabelnetzbetreiber Unitymedia. Bei einer Übernahme von Kabel BW, dem Branchen-Dritten, hatten die Kartellwächter zunächst Bedenken gegen die milliardenschwere Übernahme angemeldet, weil sie starke Einschränkung im Wettbewerb fürchteten.
Daraufhin hatte Unitymedia eine Reihe von Zugeständnissen gemacht, die die Behörde nach eigenen Angaben überzeugten. So will das Kölner Unternehmen künftig auf die Verschlüsselung digitaler TV-Programme in seinem Verbreitungsgebiet (Nordrhein-Westfalen und Hessen) verzichten. Außerdem räumt der Konzern großen Wohnungsbaugesellschaften Sonderkündigungsrechte ein und verzichtet auf sogenannte Exklusivitätsklauseln. Dadurch können demnächst auch Konkurrenten wie die Deutsche Telekom ihre Glasfaserkabel in Mietshäusern mit Unitymedia-Kabelanschluss verlegen.
Malone wollte bereits 2002 in den deutschen Kabel-Markt einsteigen. Doch sein Plan, der Deutschen Telekom das gesamte Kabelnetz abzukaufen, scheiterte damals am Veto des Bundeskartellamts. Vor gut zwei Jahren übernahm der US-Mogul dann Unitymedia für 3,5 Milliarden Euro. Zusammen mit Kabel BW, das noch dem schwedischen Finanzinvestor EQT gehört, wird der US-Mogul dann fast sieben Millionen Haushalte in Deutschland mit Kabelfernsehen versorgen. Der Branchen-Primus Kabel Deutschland hat rund 8,8 Millionen Kunden.