Lead Academy:
Lead Awards: "Vice" ist Magazin des Jahres
Die Lead Academy hat entschieden: Die Zeitschrift "Vice" aus dem Haus Vice Media ist das "Lead Magazin des Jahres". Die interessante Begründung: "Vice müht sich nicht mehr mit den zusehends verstopften Vertriebskanälen wie Kiosk oder Buchhandel ab".
Die Lead Academy, die im Rahmen ihrer Lead Awards einmal jährlich die beste Bildsprache in Magazinen, Zeitungen und in der Werbung kürt, hat entschieden: Die Zeitschrift "Vice" aus dem Haus Vice Media ist das "Lead Magazin des Jahres". "Vice müht sich nicht mehr mit den zusehends verstopften Vertriebskanälen wie Kiosk oder Buchhandel ab", begründet Markus Peichl, Vorsitzender der Lead Academy, die Wahl. Der Titel erwarte nicht, dass die Leser zum Magazin kommen, er komme selber zum Leser – in Modeläden, Clubs, Cafés, Kneipen. "Das Heft wird dadurch Teil der Community, und die Community Teil des Magazins." Die Goldmedaille für den besten Newcomer holte sich die deutsche Ausgabe des legendären, von Pop-Art-Ikone Andy Warhol gegründeten Magazins "Interview". Der Titel setzte sich in dieser Kategorie gegen die ebenfalls nominierten Mitbewerber "Correspondents", "Paradiso" und "The Germans" durch.
Als erster Titel, der den neugeschaffenen "Preis der Akademie" in Empfang nehmen darf, geht der "Stern" in die Geschichte der Lead Academy ein. Der Award wird für den "besonders mutigen und richtungsweisenden Umbau traditioneller Magazintitel" verliehen. Peichl: "Der Magazinmarkt ist an einem Punkt angelangt, wo das nicht mehr mit homöopathischen Dosen geht, sondern nur noch mit beherzten Eingriffen." Das habe das Gruner + Jahr-Flaggschiff mit dem Relaunch unter der Regie des neuen Chefredakteurs Dominik Wichmann am besten hinbekommen.
Die Leistungen der Branche seien ohnehin allgemein wieder deutlich besser geworden, bilanziert Peichl. Auch oder gerade weil die Verlags- und Printbranche in einer schwierigen Situation stecke, ließen die Häuser "wieder Experimente zu, sie wagen sich an neue Konzepte und neue Ideen". Der Druck, der auf der Branche lastet, führe offensichtlich nicht nur zu einer Lähmung, sondern öffne auch "kreative Ventile". Den Lohn für diese Kreativität durften sich in Form weiterer Auszeichnungen unter anderem auch die "Süddeutsche Zeitung" und "Die Zeit" für ihre Zusammenarbeit im Magazinbereich (Cover) abholen. Visual Leader des Jahres sind Marco Fiedler und Achim Reichert, die Chefs der Pariser Design-Agentur Vier5. Das "Webmagazin des Jahres" ist Uncube Magazine, zum Weblog des Jahres wurde What Ali wore erklärt. Bestes Tabletmagazin"ist "Freunde von Freunden", zur "Zeitung des Jahres" wurde "Die Zeit" gewählt.
Erstmals durfte bei der Wahl neben der Jury auch das Publikum mitreden. Das Abstimmungs-Prozedere wurde dafür geändert: Bereits im Juli wurde in den Hamburger Deichtorhallen die Ausstellung mit den Nominierten eröffnet; die Besucher konnten dort ihr persönliches Votum abgeben. Die Ausstellung läuft noch bis 13.Oktober.