Neues Label Keyler:
Jagd-Verlag Paul Parey macht Mode
Das Special-Interest-Haus mit Titeln wie "Deutsche Jagdzeitung" hat ein eigenes Label für noble Jagdmode gegründet: Keyler.
Der Paul Parey Zeitschriftenverlag geht nach über 120 Jahren im Printwesen fremd und peilt eine gehobene Zielgruppe an: Das Special-Interest-Haus mit Titeln wie "Deutsche Jagdzeitung", "Wild und Hund" oder "Jagen weltweit" hat ein eigenes Label für Jagdmode gegründet. Keyler – in Anlehnung an die im 17. Jahrhundert aufgetauchte Bezeichnung der männlichen Wildsau – steht für exklusive Jagdbekleidung, "die dem Waidmann auf den Leib geschneidert ist", wie es im neuen Shop heißt.
Paul Parey hat einen Partner mit an Bord: "Mit den Lodenprofis der Firma Steiner 1888 entstehen Unikate, die so einzigartig sind wie ihre Träger selbst. Ein Gemisch aus Stil, Traditionsbewusstsein und Jagdtauglichkeit macht die Marke im Zeichen des Gewaffs zum idealen Begleiter für den Jäger, der Qualität nach Maß zu schätzen weiß“, heißt es dazu von Paul Parey aus Rheinland-Pfalz. Der Verlag, der über seine Website neben Abos seit Jahren Kleidung und Zubehör an den Jäger bringt, eröffnet damit nach eigenen Angaben einen neuen Geschäftszweig.
Wer Keyler-Qualität haben will, muss tief in die Tasche greifen. Feine Lodenjacken kosten schon mal 850 Euro, die gewalkte Woll-Kniebundhose schlägt mit 350 Euro zu Buche. Fürs knöchellange Modell sind 400 Euro fällig. Motto: "Gönnen Sie sich Kleidung, die zu Ihnen passt und nicht Kleidung, zu der Sie passen müssen.“ Deutschlandweit sind über 15 Landesjagdverbände rund 250.000 Mitglieder im Deutschen Jagdverband organisiert.
Dass auch Jagen (neben Segeln, Golf oder Polo) ein Hobby vieler solventer Manager ist, wurde einmal mehr beim Untreueprozess gegen den früheren Aegis-Manager Aleksander Ruzicka deutlich. 2008 hatte ein Steuerfahnder während des Verfahrens ausgesagt, dass zahlreiche Betriebsausgaben zweier Scheinfirmen eindeutig einen privaten Hintergrund gehabt hätten. Unter anderem seien darüber Jagdunterwäsche und Ausrüstung wie Gewehre samt Munition für rund 30.000 abgerechnet worden.