
Nationale Zeitungsvermarktung:
Heiko Genzlinger und seine Pläne für Score Media
Score-Media-Geschäftsführer Heiko Genzlinger bricht sein Schweigen. Im Interview mit W&V sagt der Manager, wie er für Zeitungen mehr aus dem nationalen Geschäft herausholen will.

Foto: Thomas Dashuber für W&V
Seit 1. März ist Geschäftsführer Heiko Genzlinger an Bord, am 14. April hatten 23 Gesellschafterverlage ihre Unterschrift unter den Gesellschaftervertrag der Score Media Group gesetzt. Seither fragte sich die Branche, wann und mit welchen Angeboten die nationale Vermarktungsallianz der Regionalzeitungen endlich ins Geschäft eingreifen will oder ob der Vermarkter am Ende doch nur eine Fata Morgana ist.
Nun geht Score Media offiziell an den Start und Genzlinger gewährt im Interview mit W&V erstmals Einblick in seine Arbeits- und Denkweise. Der ehemalige Yahoo-Manager gibt sich angriffslustig und legt bemerkenswerte Ambitionen an den Tag: Der neue Vermarkter, an dessen Funktionieren immer noch viele zweifeln, soll bis 2020 gattungsübergreifend zu den drei größten Vermarktungsallianzen in Deutschland gehören.
Bis dahin ist es allerdings noch ein sehr weiter Weg. Nach einem bestimmten Ablaufplan sollen die Verlage im Laufe des kommenden Jahres nach und nach alle Mandate ihrer nationalen Kunden an Score Media übergeben. Gleichzeitig baut der 47-jährige Genzlinger an den Standorten Düsseldorf und München ein ca. 100 Mitarbeiter starkes Team auf. Zum Start sind 30 Mitarbeiter vertraglich verpflichtet, nur 12 allerdings bereits an Bord.
Karstadt wickelt seine nationalen Zeitungskampagnen über den neuen Vermarkter ab, weitere Handelskunden sollen bald folgen. 2017 soll Score Media zunächst einen hohen zweistelligen bis niedrigen dreistelligen Millionenbetrag netto umsetzen – inklusive Neugeschäft. 2018 peilt Genzlinger mit einem Nettoumsatz von an die 500 Mio. Euro zunächst die organische Entfaltung an.
Die inzwischen 25 Gesellschafterverlage kommen auf eine Auflage 9 Millionen Exemplaren täglich und haben den Vermarkter Score Media - anders als deren Vorgänger Nielsen Ballungsraum Zeitungen (NBRZ) und Medienhaus Deutschland (MHD) - erstmals mit vollem Mandat ausgestattet: Geschäftsanbahnung, Preis- und Rabatthoheit, Verhandlungen, Deals, Abwicklung und Fakturierung, Research, Strategie, alles liegt bei Score. Lähmenden Gesellschafterdebatten soll mit der neuen Struktur endlich ein Ende bereitet werden.
Mit welchem neuen Verkaufsansatz Genzlinger den Markt aufrollen will, wo das Neugeschäft herkommen soll, und wie er verhindern will, dass in der Übergangsphase Chaos ausbricht, lesen Sie im Interview in der aktuellen Ausgabe (W&V 36/2016, EVT 5.09.2016).
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