GfK Geomarketing: Wo die meisten jungen Menschen, Familien oder Best Ager wohnen
Junge Menschen in Berlin, Familien mit Kindern in Baden-Württemberg, Senioren im Saarland: GfK Geomarketing hat aktuell die regionale Verteilung von Haushaltstypen berechnet.
Junge Menschen in Berlin, Familien mit Kindern in Baden-Württemberg, Senioren im Saarland: GfK Geomarketing hat aktuell die regionale Verteilung von Haushaltstypen berechnet. Die Daten für 2011 zeigen unter anderem, dass im Bundeslandvergleich Berlin beim Anteil der jungen Haushalte ganz vorn liegt, so die Forscher. Dagegen wohnen die meisten Familien mit Kindern in Baden-Württemberg.
Im Jahr 2011 lag der Anteil der Ein-Personen-Haushalte in Deutschland bei 39,6 Prozent und blieb damit nahezu unverändert zum Vorjahr. Auf Kreisebene ganz vorn liegt, wie schon 2010, der Stadtkreis Regensburg mit einem Anteil von 57 Prozent – deutlich vor dem zweitplatzierten Stadtkreis Berlin mit 53,7 Prozent. Im Bundeslandvergleich allerdings liegt Berlin weiterhin ganz vorn – vor den Stadtstaaten Hamburg und Bremen mit 50,3 beziehungsweise 48,6 Prozent. Am niedrigsten ist der Single-Haushaltsanteil in Rheinland-Pfalz mit 35,4 Prozent.
Ebenso wie die Single-Haushalte am häufigsten in den großen oder Universitätsstädten zu finden sind, ist der Anteil der Haushalte mit Kindern in ländlichen Regionen oft besonders hoch. Den höchsten Kinderanteil hat der bayerische Landkreis Landshut mit 42,3 Prozent. Im gesamtdeutschen Vergleich lag allerdings im Jahr 2011 der Anteil der Mehrpersonen-Haushalte ohne Kinder bei 31,2 Prozent und damit wie schon im Vorjahr über dem Anteil der Haushalte mit Kindern (29,2 Prozent). Auf Bundeslandebene liegt beim Anteil der Haushalte mit Kindern Baden-Württemberg mit 32,2 Prozent ganz vorn, Schlusslicht ist Berlin mit 21 Prozent.
Die Studie belege, dass sich die deutsche Gesellschaft mitten im demografischen Wandel befindet, betont Simone Baecker-Neuchl, Leiterin Market Data & Research bei GfK Geomarketing. Der Anteil der Familien mit Kindern sinke, während der Altersdurchschnitt der Bevölkerung steige, so die Forscherin. Da der Fokus der Studie aber die regionale Abbildung von Bevölkerungsstrukturen sei, spiegelten sich in den Zahlen auch einige Umverteilungseffekte: Der Anteil der Älteren in ländlichen Regionen nimmt zu, aber auch der Anteil der Familienhaushalte in den Ballungsräumen.
Den größten Anteil haben in Deutschland die Senioren-Haushalte (60 Jahre und plus) mit 34,9 Prozent, gefolgt von den 40-49-Jährigen mit 21,2 Prozent, den 50-59-Jährigen mit 17,4 Prozent und den 30-39-Jährigen mit 15 Prozent. Der Anteil der jungen Haushalte unter 30 Jahren ist mit 11,5 Prozent bundesweit am geringsten.
Den höchsten Anteil junger Haushalte findet man, wie schon in den Vorjahren, im Stadtstaat Berlin: 15,7 Prozent aller Haushalte liegen dort in dieser Kategorie – das sind fast 36 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. Auch der Altersdurchschnitt der Haushaltsvorstände ist im Bundesland Berlin am niedrigsten: Hier sind es im Schnitt 47,8 Jahre. Im Saarland haben die Haushaltsvorstände hingegen einen Altersdurchschnitt von 50,2 Jahren. Entsprechend liegt das Bundesland auch beim Anteil der Senioren-Haushalte mit 39 Prozent deutschlandweit an der Spitze, vor Sachsen mit 37,6 und Sachsen-Anhalt mit 37,2 Prozent. Neben den Familien- und Altersstrukturen untersucht GfK Geomarketing auch Einkommens- und Bebauungsstrukturen.