Aufschub:
Erscheinen der "FR" bis Ende Januar gesichert
Die insolvente "Frankfurter Rundschau" hat mehr Zeit bekommen, um einen neuen Investor zu finden. Bis Ende 2013 soll der bisherige Geschäftsbetrieb nun weiterlaufen.
Die ums Überleben kämpfende Tageszeitung "Frankfurter Rundschau" ("FR") wird mindestens bis Ende Januar kommenden Jahres erscheinen. Der Betrieb des Druck- und Verlagshauses Frankfurt sei bis dahin gesichert, teilte einer der beiden Hauptgesellschafter mit, die Kölner Mediengruppe M. DuMont Schauberg MDS. Darauf habe man sich mit Insolvenzverwalter Frank Schmitt und dem anderen Gesellschafter, der SPD-Medienholding DDVG, verständigt. Schmitt hatte vor kurzem die Befürchtung geäußert, dass der linksliberal orientierten Traditionszeitung schon zum Jahresende das Geld ausgehen könnte.
Damit bleibt ein weiterer Monat Zeit für die Suche nach möglichen Investoren. "Durch die erzielte Einigung haben sich die Chancen für die Rettung des Unternehmens erhöht", so Insolvenzverwalter Schmitt. "Der Zeitplan für die Investorengespräche ist zwar immer noch ziemlich eng, aber wir werden alles tun, um die gewonnene Zeit zu nutzen."
Bis Ende Januar erhalten die Mitarbeiter des Verlags in jedem Fall Insolvenzgeld. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte die Hauptgesellschafter zuletzt aufgefordert, sich stärker bei der Suche nach neuen Investoren zu engagieren.
Die "FR" hatte Mitte November Insolvenz angemeldet, fast 500 Arbeitsplätze stehen derzeit auf dem Spiel. Das Blatt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und war seitdem eine markante linksliberale Stimme auf dem Medienmarkt. Vor gut zehn Jahren geriet sie in die Krise.