Crowdfunding 2.0:
Erotik für Spender: Der Schwarm will "Die Sexarbeiterin" sehen
Crowdfunding zur Finanzierung neuer Medienvorhaben entwickelt sich weiter: Wer für "Die Sexarbeiterin" spendet, kann eine erotische Belohnung einlösen.
Aus der Masse der Crowdfunding-Projekte zur Finanzierung neuer Medienvorhaben ragt aktuell ein Dokumentarfilm über die Sexarbeiterin Lena Morgenroth heraus, den es über den Schwarm zu unterstützen gilt. Noch bis Donnerstagnacht können Spender dem Werk von Filmemacher Eckhard Geitz und Regisseur Sobo Swobodnik von der Berliner Guerilla Film Koop über die Adresse Startnext.de/sexarbeiterin ihr Scherflein beisteuern. Das Besondere: Wer gibt, der bekommt. Nichts Geringeres als erotische Dienstleistungen vom Team höchstselbst. Sie steigern sich mit der Höhe des gespendeten Betrags, mit dem die Doku "Die Sexarbeiterin" unterstützt werden soll.
Angefangen wird beim "Kuss aus der Ferne vom Team und Lena" für fünf Euro. Für 300 Euro bietet Cutter Manuel Stettner Telefonsex oder Webcam-Sex an. Auch eine Tantra- und Erotikmassage von Musiker Carl Luis Zielke ist für diese Spendenhöhe zu haben. Wer 2000 Euro für "Die Sexarbeiterin" locker machen kann, erwirbt dadurch das supergeile "Bonus-Paket". Hier hat ein Spender bereits zugegriffen. Auch der vom Team zugesagte eigene Pornofilm ist für 700 Euro schon einem Schwarm-Mitglied zugeschlagen. Über Youtube wird zusätzlich getrommelt:
Das eigentliche Funding-Ziel in Höhe von 10.000 Euro für die Postproduktion der bereits abgedrehten Doku hat das Team am Mittwoch erreicht. Obwohl nur wenige der angebotenen Erotik-Offerten gebucht wurden. Wie es in der Mitteilung von der "Crowdfunding-Community" Startnext heißt, würde sich das weitere Spenden lohnen. "Denn alles über 10.000 Euro fließt weiterhin in die Postproduktion und sichert dem Unterstützer gleichzeitig ein Los in der ‚Tantra-Tombola‘, bei der aus allen Unterstützern am Ende zwei Gewinner für eine Tantra-Massage ausgelost werden." Wer gezogen wird, der wird von Zielke und Stettner in Berlin erotisch durchgekrault.
Ach ja, fehlt noch das Konzept von "Die Sexarbeiterin": Der Dokumentarfilm begleite Morgenroth hautnah bei ihrer Arbeit und löse sich durch einen einzigartigen Ansatz "aus der voyeuristischen Distanz üblicher Beiträge zum Diskurs um Sexarbeit", heißt es da auf der Spendenseite. Die Sexarbeiterin bietet erotische Massagen, Tantramassagen und SM in Berlin an. Die Filmemacher versprechen: "Sie ist nicht die fremdbestimmte, ausgebeutete, schutzbedürftige Frau. Niemand muss Lena zu ihrem eigenen Wohl aus den Händen von Menschenhändlern befreien. Vielleicht ist das schwer zu glauben – was Lena tut, tut sie freiwillig und aus eigenem Antrieb. Für sie garantiert ihr Job mehr Freizeit und eine flexiblere Zeiteinteilung." Der Schwarm will das sehen.