Regionalisierung:
"Die Zeit" will Hamburger Lokalteil starten
"Die Zeit" will im Frühjahr 2014 einen eigenen Hamburg-Teil starten. Sechs Redakteursstellen werden dafür geschaffen.
Die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" will Ende März kommenden Jahres einen neuen Hamburg-Teil starten. Einen Bericht des "Spiegel" zufolge soll das eigene Zeitungsbuch acht Seiten umfassen und "Hamburger Lesern einmal in der Woche das Wesentliche dessen vermitteln, was in ihrer Stadt geschieht", sagte "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo dem Nachrichtenmagazin.
Der Verlag investiere, so der "Spiegel" weiter, in das Projekt eine siebenstellige Summe. Der Schwerpunkt werde auf Kultur, Bildung, Wirtschaft und Stadtpolitik liegen; für den Teil würden sechs Redakteursstellen geschaffen. Strategisch bedeute der Schritt einen Angriff auf das schwächelnde "Hamburger Abendblatt", das gerade vom Axel-Springer-Verlag an die Essener Funke-Gruppe verkauft wird.
Derzeit habe die "Zeit" 33.000 Abonnenten in Hamburg und Umgebung. Vorbild für den Hamburg- Teil sei die Österreich-Ausgabe der "Zeit". Seit deren Erscheinen konnte das Blatt seine Auflage in Österreich von 10.000 auf knapp 20.000 Stück verdoppeln. Mit dem neuen Lokalteil könnte das Wochenblatt zudem eine historische Schmach einlösen: Die Stadt Hamburg hatte 1946 "Zeit"-Gründer Gerd Bucerius das Verwenden des Stadtwappens verboten, weshalb im Kopf des Blattes seitdem das Bremer Stadtwappen steht. "Wir streben Verhandlungen mit der Stadt Hamburg an, dass wir das Wappen nun wenigstens für den Lokalteil verwenden dürfen", sagt di Lorenzo.