
DDVG: Mit der SPD-Medienholding auf Kreuzfahrt
Thailand, Vietnam, Malyasia - ab Mai 2012 bietet die DDVG Kreuzfahrten nach Fernost an. Vermarktet werden die SPD-Reisen unter dem Namen "Ambiente" - sie machen vom trägen Mediengeschäft weniger abhängig.
Die SPD-Medienholding DDVG steigt in das internationale Kreuzfahrtgeschäft ein. Ab Mai 2012 will die Gesellschaft unter der Marke Ambiente weltweit Rundreisen auf der MS Princess Daphne einem breiten Publikum anbieten. Das Schiff unternimmt unter anderem Reisen nach Indochina, Thailand und Vietnam. Sollte das Reisegeschäft florieren, könnte sich für die ddvg hierdurch langfristig ein attraktives Geschäftsfeld eröffnen.
Strategisch macht der Schritt Sinn. Denn die Holding würde damit ihre Abhängigkeit vom deutlich schwieriger gewordenen Mediengeschäft verringern. Dies hat die Hamburger Gesellschaft im vergangenen Jahr wieder deutlich zu spüren bekommen. Wegen Darlehensverzichte sowie Wertberichtigungen bei ihrem Engagement an dem Druck- und Verlaghaus Frankfurt, in dem die "Frankfurter Rundschau“ erscheint, rutschte die Firma tief in die roten Zahlen. Sie erzielte 2010 einen Jahresfehlbetrag von 14,3 Millionen Euro, während sie noch ein Jahr zuvor einen Gewinn von 4,2 Millionen Euro erwirtschaftete. An dem Druck- und Verlagshaus Frankfurt ist die ddvg mit 40 Prozent beteiligt. Die Mehrheit mit 50 Prozent plus einer Stimme liegt bei dem Kölner Verlagshaus M.DuMont Schauberg ("Berliner Zeitung"). Die restlichen Anteile hält die Karl-Gerold-Stiftung.
Ob das Druck- und Verlagshaus Frankfurt im laufenden Jahr erneut eine bilanzielle Hilfe durch die ddvg erhält, lässt Geschäftsführer Jens Berendsen offen. Er betonte, dass der geplante Umbau der "Frankfurter Rundschau" notwendig war. Denn das Blatt hat in den vergangenen Jahren unter erheblichen Anzeigenrückgängen zu leiden gehabt. Sie betrugen im Zeitraum zwischen 2008 bis 2010 rund zehn Millionen Euro. So seien die Stellenanzeigen, vor allen aber Immobilien- und Autoanzeigen, kräftig zurückgegangen. Zudem herrsche im Frankfurter Raum ein ruinöser Wettbewerb, der allen Marktteilnehmern zusetze.
Angesichts der guten Eigenkapital- und Liquiditätssituation will die DDVG im laufenden Jahr unverändert 7,7 Millionen Euro an die Gesellschafterin SPD ausschütten. SPD-Schatzmeisterin Barbara Hendricks weist dabei Gerüchte zurück, die SPD stünden finanziell auf wackligen Beinen. "Die SPD steht finanziell sehr gut da“, so Hendricks. Die Partei verfüge über ein Reinvermögen von 150 Millionen Euro.