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Das ist die erste Blendle-Bilanz
Der niederländische Artikel-Kiosk ist zufrieden mit der Geschäftsentwicklung in Deutschland. Offenbar sind viele bereit, für Journalismus zu bezahlen, statt Häppchen und Listen zu konsumieren.
Der niederländische Artikel-Kiosk Blendle ist zufrieden mit der Geschäftsentwicklung in Deutschland. Offenbar sind viele bereit, für Journalismus zu bezahlen, statt Häppchen und Listen zu konsumieren. Marten Blankesteijn, Mitgründer des Dienstes, hat sich nun online zu Zahlen und Fakten geäußert. Spannend ist die Liste der beliebtesten Artikel, die Blendle-Kunden Geld wert waren. Dass hier der Trend zu längeren, einordnenden Stücken geht, war bereits nach der Betaphase abzusehen.
Blankesteijn: "Auf dem Spitzenplatz ist zum Beispiel eine tolle Analyse zur Zukunft des Nahen Ostens. Autor Wilfried Buchta erklärt auf einfache und spannende Art und Weise, wie sich dort die Situation in den nächsten zwanzig Jahren entwickeln könnte. Auf dem zweiten Platz nimmt sich Bernd Ulrich die häufigsten, oft angsteinflößenden Aussagen zur Flüchtlingswelle vor - und zerpflückt sie eine nach der anderen. Unterdessen trendet auf Buzzfeed gerade '21 Momente, in denen Tchibo eindeutig viel zu weit gegangen ist'."
Hier Blendles Liste:
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"Nahost 2035", Cicero
Analyse zur Zukunft des Nahen Ostens von Wilfried Bucht.
Zur Geschichte -
"Naivität des Bösen", Die Zeit
Analyse zur Angst vor Flüchtlingen von Bernd Ulrich.
Zur Geschichte -
"Straight Outta Kontext", Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Zur Entbündelung der Medien, von Stefan Niggemeier.
Zur Geschichte -
"Heidi und die Brandstifter", Die Zeit
Geschichte einer Aussteigerin aus dem Bund Heimattreuer Jugend, ein Nazi-Camp.
Zur Geschichte -
"Die Hetzerjagd", Der Spiegel
Zu Hause bei einem wegen rassistischer Posts gefeuerten Facebook-Nutzer.
Zur Geschichte
Blendle, gestartet in Holland 2014, hat dort nach eigenen Angaben inzwischen mehr als 400.000 Nutzer. Zusammen mit denen aus Deutschland sind es mittlerweile mehr als 500.000. Hier wachse Blendle deutlich schneller als in den Niederlanden. Viermal schneller habe der Kiosk "den Meilenstein von 50.000 verkauften Artikeln erreicht". Mehr als doppelt so viele Menschen wie im Nachbarland laden sich laut Blankesteijn in Deutschland 50 Euro Guthaben auf - das Maximum.
In Deutschland ist der Artikel-Kiosk, mit dem Leser ohne Abo die Zeitungen und Magazine lesen können und pro Artikel bezahlen, vor rund einem Monat auf den Markt gekommen. Als Partner dabei sind "Der Spiegel", "Focus", "Süddeutsche Zeitung", "Die Welt", "Die Zeit", "Bild am Sonntag", "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Handelsblatt", "Stern", "Wirtschaftswoche", "Vogue", "GQ", "11 Freunde", "Bilanz", "Neon", "Wired" oder "Interview", international u.a. "The New York Times", "The Economist", "The Wall Street Journal" und "The Washington Post". Zu den Investoren gehören die New York Times Company und Axel Springer.