Büchner - in Doppelfunktion Chefredakteur von "Spiegel" und Spiegel Online - kündigt zudem "ein völlig neues Angebot" für den digitalen "Spiegel" an. Er stellt klar, dass der Zugang zu Spiegel Online kostenlos bleiben werde und erklärt, wie zugleich unter dem Projektnamen "Eisberg" an der neuen Konzeption des kostenpflichtigen digitalen "Spiegel" gearbeitet wird. In ein paar Monaten sollen demnach Leser Zugang zu Originalquellen und zusätzlichem Material aus den Recherchen erhalten. "Wir wollen künftig die besondere Stärke des 'Spiegels' sichtbarer machen: Die Tiefe seiner Recherchen und die Verifikation jedes einzelnen Fakts durch unsere 70-köpfige Dokumentation", sagt Büchner über das Team, dem W&V Online vor einiger Zeit ein Stück gewidmet hat. Weitere Vorteile verspricht er Kunden, die künftig direkt aus der App mit den "Spiegel"-Autoren kommunizieren können sollen. Das derzeit kostenfrei abrufbare "Spiegel"-Archiv soll künftig wieder nur zahlenden Kunden vorbehalten sein.

In "Medium Magazin" äußert sich Büchner auch zum hausinternen Klima und zur Kritik an der Berufung des ehemaligen "Bild"-Manns Nikolaus Blome. Fehler sehe er da keine bei sich, auch wenn er die damaligen Auseinandersetzungen bedauere. "Die Einstellung von Nikolaus Blome war und ist richtig." Im Vordergrund für Büchner: der aktuelle Prozess, der "geradezu intensive, teils kontroverse Diskussionen im ganzen Haus" brauche. Büchner: "Wir arbeiten an einem sehr großen Projekt: der Transformation des "Spiegels" in die digitale Welt." Wichtig sei ihm das Ergebnis und er sei zuversichtlich, "weil es genügend Mitstreiter im Haus gibt, die das wollen."


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.