Schürmann setzte sich an den Computer, heraus kam ein gelungenes, freches Heft (liegt der Redaktion vor), das sich optisch und mit seiner Textqualität vor professionell Verlegtem nicht verstecken muss. In seinen selbst verfassten, ironischen Artikeln beschäftigt sich Schürmann mit Themen, die zu den Rubriken und Figuren des "Neo Magazin Royale" passen: "Letztlich habe ich mir angesehen, was es an vorhandenem Material gab, und da herum neue Geschichten gesponnen", sagt er.

"So a Glump!" - Schürmanns Beitrag über eine Getränkemarke und Böhmi als Werbegesicht.

"So a Glump!" - Schürmanns Beitrag über eine Getränkemarke und Böhmi als Werbegesicht.

Sogar einen Beitrag über Marketing und Superhelden (Auszug: "Hinter jedem Youtuber steht ein Ikearegal. Und hinter jedem Superhelden steht eine Marketingabteilung, die es in sich hat.") und einen über die Werbekampagne einer Getränkemarke mit Böhmermann als Testimonial (Foto oben) gibt es - gäbe es den Titel, wäre er also durchaus auch was für W&V-Leser.

Die Reaktionen im Netz auf den Tweet zum Heft waren durchweg positiv und reichten bis zu "würd ich kaufen". Das geht natürlich erst mal nicht.

Einen Job für die Böhmermann-Show würde Patrick Schürmann aber nicht grundsätzlich ausschließen. Auch könnte er sich vorstellen, einen Print-Ableger zur Show zu machen. Schürmann: "Genug Stoff gibt es mindestens für zwei weitere Ausgaben." Der 19-Jährige macht seit dem Abitur 2015 schon "was mit Medien" (u.a. moderiert er ab und zu bei einem Münchner Radiosender, schreibt Magazine und Filme) und will ab Herbst studieren. 

So jung, und dennoch hängt Schürmann am Magazin auf Papier - wo er doch genau der Generation angehört, die zu verlieren die klassischen Medienmacher so fürchten? Dann wird es sie freuen, dass Patrick Schürmann das anders sieht: "Ich lese und schreibe gern. Ein paar Onlinetexte sind schnell geschrieben, aber das Gefühl, seine Texte auf Papier zu haben, ist einfach besser. Print mag vielleicht sterben, aber das kann gerne noch dauern." Und fern schaut er ja offenbar auch. 

Ob er dafür und fürs Studium noch Zeit hat, nachdem heute so ein Rummel um ihn losbrach, bleibt mal abzuwarten. Wir sind jedenfalls schon neugierig, wie es mit ihm weitergeht.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.