
Gleichstellung:
Axel Springer Verlag hält nichts von Frauenquote
Ab 2016 wird auch für das Verlagshaus die 30-Prozent-Quote gelten. Axel Springer verfolgt aber eigene Pläne: Bereits 2010 hat Axel Springer das Projekt "Chancen:gleich!" gestartet.
Ab 2016 wird auch für das Verlagshaus die 30-Prozent-Quote gelten. Axel Springer verfolgt aber eigene Pläne: Bereits 2010 hat Axel Springer das Projekt "Chancen:gleich!" gestartet. Das Ziel ist, den Anteil an Frauen in Führungspositionen von damals 16 Prozent in fünf bis acht Jahren auf über 30 Prozent zu verdoppeln. Die Bundesregierung wird am 11. Dezember den Gesetzentwurf zur Frauenquote verabschieden. In den Aufsichtsräten der gut 100 börsennotierten deutschen Unternehmen müssen dann 30 Prozent der Posten mit Frauen besetzt werden. Die rund 3500 mittelgroßen Firmen, die mitbestimmungspflichtig oder börsennotiert sind, setzten eigene Zielvorgaben beim Frauenanteil in den Führungsetagen und müssen diese einmal por Jahr veröffentlichen.
Wie der Mediendienst "Newsroom" berichtet, hält das Verlagshaus Axel Springer von der gesetzlich vorgegebenen
Quote nichts. "Nach gründlicher interner Diskussion sind wir für unser Unternehmen zur Auffassung gelangt, dass wir unser Ziel ohne starre Quote erreichen wollen", erklärte eine Sprecherin auf Anfrage von Newsroom.de.
Schon jetzt erfüllt der Aufsichtsrat die ab 2016 geltenden Regeln fast; zwei von neun Aufsichtsratsmitgliedern sind weiblich - Verlegerin Friede Springer sowie die Unternehmerin Nicola Leibinger-Kammüller. Weniger weiblich, schreibt Bülend Ürük von Newsroom weiter, gehe es an der Spitze der Springer-Medien zu; von 37 nationalen Print- und Online-Medien, die auf www.asv.de aufgeführt werden, wird nur die "Bild am Sonntag" von einer Journalistin geführt: seit Ende 2013 von Chefredakteurin Marion Horn. Sie selbst hat übrigens ihre Meinung zur Quote erst im Oktober geändert, war zuvor dagegen. Warum, lesen Sie hier.