Augstein sieht keine Zukunft für Tageszeitungen
"Freitag"-Herausgeber Jakob Augstein will, dass sich seine Wochenzeitung weniger über die politische Linie als über einen Crossmedia-Ansatz etabliert:
"Freitag"-Herausgeber Jakob Augstein will, dass sich seine Wochenzeitung weniger über die politische Linie als über einen Crossmedia-Ansatz etabliert: "Ich sehe das Anderssein des Freitag vor allem bei der medialen Form. Wir sind keine reine Zeitung mehr, sondern ein Medium, das versucht, Online und Print komplett ineinander zu verschränken", sagte er gegenüber der "Frankfurter Rundschau". Damit sei der "Freitag" als kleiner Player im Vorteil gegenüber Großen: Häuser wie "Die Zeit" oder "Der Spiegel" könnten das gar nicht, "weil sie dafür zu groß sind. Sie haben zu lange Traditionen, und die Hierarchien sind zu vielschichtig".
Augstein betonte überdies die wachsende Bedeutung des Internets für den Journalismus. So sehe er zwar für Wochenzeitungen und Magazine eine Zukunft, für Tageszeitungen in ihrer jetzigen Form allerdings nicht. "Ich lese jeden Tag die FAZ und bin damit sehr glücklich. Ich könnte diese Sachen aber auch online lesen", sagte er und ergänzte: "Die Tageszeitungen machen meiner Meinung nach jetzt schon keinen Sinn mehr, weil auf den ersten zwei, drei Seiten nur Nachrichten stehen - das ist völliger Schwachsinn!" Er kenne auch niemanden, der das noch für klug hielte. Gleichzeitig könnten sich aber auch jene Leute, "die das machen", in Ermangelung eines anderen Konzepts nicht davon lösen.