Vertrieb/Anzeigen:
Auch sechs "FR"-Töchter melden Insolvenz an
Weitere 80 Mitarbeiter der insolventen "Frankfurter Rundschau" müssen bangen. Verlags-Sprech: "Wichtiger Schritt zur Stabilisierung des Geschäftsbetriebs".
Sechs Tochterfirmen der schwankenden "Frankfurter Rundschau" haben am Dienstagmorgen beim Amtsgericht Frankfurt am Main und Offenbach ebenfalls Insolvenzantrag gestellt. Das teilt die Geschäftsführung der "FR" am Nachmittag mit. Alle sechs Unternehmen – die FR Publishing GmbH mit allein 30 betroffenen Mitarbeitern, die Mediendepot Frankfurt GmbH, die FR Digital Sales GmbH, die FR Comlog GmbH, die Zeitungs-Vertriebs GmbH FR Nord und die Janz & Fritzsche Medienvertriebs GmbH - gehören zu 100 Prozent der insolventen Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH. "Sie stehen als Teil der angestrebten Investorenlösung zur Verfügung", heißt es. Die Unternehmen beschäftigen in Frankfurt am Main und Neu-Isenburg insgesamt 80 Mitarbeiter. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert, so die Geschäftsführung.
Der Geschäftsbetrieb bei den Anzeigen- und Vertriebs-Tochterunternehmen gingen auch nach deren Insolvenzanmeldung unverändert weiter, versichern die Frankfurter. "Anzeigenakquise und die Zeitungsdistribution sind damit für die nächste Zeit gesichert", betont "FR"-Geschäftsführer Karlheinz Kroke. Seine Sicht der Dinge: "Dies ist ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung des Geschäftsbetriebs von Zeitung und Verlag und Voraussetzung für den Erfolg des laufenden Investorenprozesses."
Die zu M.DuMont Schauberg (MDS) gehörende "Frankfurter Rundschau" hat Mitte November Insolvenz angemeldet. Massive Umsatzverluste im Anzeigen- und Druckgeschäft in der ersten Hälfte des laufenden Jahres wurden als Grund für den Antrag genannt. Man habe keine Chance mehr auf ein "Verlassen der Verlustzone" und keine Perspektive zur Fortführung der Tageszeitung mehr gesehen, hieß es damals. Nun folgen die Töchter im Bereich Anzeigen und Vertrieb.