
E-Paper-Reichweiten:
Acta: Zahlungsbereitschaft für Apps wächst
Sowohl die Reichweite nimmt zu als auch die Bereitschaft für E-Paper auf dem Smartphone oder dem Tablet zu bezahlen, zeigt die aktuelle Acta. Allerdings sind nur sechs Prozent überhaupt bereit, für ihre aktuelle Nachrichten Geld zu berappen.
Nicht nur am Kiosk ist der "Spiegel" erfolgreich, sondern auch auf dem Smartphone: Die App des Nachrichtenmagazin ist laut "Acta" (Allensbacher Computer- und Technik-Analyse) die meist gelesene Smartphone-App. 2,9 Millionen Nutzer pro Woche hat das Institut bei der App gezählt. Es folgt mit 2,58 Millionen Nutzern pro Woche die - umstrittene - "Tagesschau"-App und mit 2,05 Millionen die Apps regionaler Tageszeitungen, die für die Analyse zusammen gerechnet wurden. Auf den weiteren Plätzen: "TV Spielfilm" (2,04 Millionen), "Kicker" (1,85 Millionen), "Bild" (1,57 Millionen), "Focus" (1,43 Millionen) und "Stern" (1,03 Millionen).
Nicht nur an Reichweiten nehmen die Apps deutlich zu, außerdem sind ihre Nutzer immer öfter bereit, auch für die Apps zu zahlen. Seit 2010 stieg die Bereitschaft deutlich an. Elf Prozent haben der Analyse zufolge schon eine kostenpflichtige App genutzt oder sagen, sie würden es wollen. Eine höhere Zahlungsbereitschaft haben demnach eher Männer unter 49 Jahren mit höherem Status, die sich zur technischen Avantgarde zählen.
Bei den Nachrichten aus Politik und Wirtschaft sind heute 32 Prozent mehr Nutzer als 2010 davon überzeugt, dafür gegebenenfalls auch zu bezahlen. Doch das täuscht ein wenig, denn es sind insgesamt nur sechs Prozent der Zielgruppe 14+, die für News überhaupt Geld ausgeben wollten. 26 Prozent würden immerhin für einen E-Mail-Dienst bezahlen, wenn dieser nicht mehr kostenlos wäre, 16 Prozent für Nachschlagewerke wie Wikipedia, 13 Prozent für einen Routenplaner, zehn Prozent für ein Soziales Netzwerk. Das ist bitter, denn redaktionelle Informationen rangieren im Vergleich immer noch im einstelligen Prozentbereich. Sportnachrichten beispielsweise bei vier Prozent, Fitness- und Ernährungstiopps bei drei Prozent.
Ein knappes Viertel, 23 Prozent, der Tablet-Nutzer liest Apps von Print-Medien, acht Prozent sagen von sich, für sie käme eine Nutzung in Frage. Vor allem Meldungen aus der Wirtschaft und Autotests erfreuen sich überdurchschnittlicher Beliebtheit. 16 Millionen haben zudem bereits E-Book genutzt oder sagen, es käme für sie in Frage. Allerdings überschneidet sich laut dem Institut die Nutzerschaft von E-Mags oder E-Zeitungen wenig mit den Lesern von E-Books. Nur 16 Prozent nutzen beides.
Die Reichweite der digitalen Geschwister ist aber immer noch weit geringer als die der Print-Dickschiffe. Bei den Magazinen der Zeitgeschichte steht beispielsweise eine Reichweite von 1,03 Millionen per E-Paper einer Reichweite von 17,69 Millionen Print gegenüber - hier hat Allensbach die großen Magazine "Spiegel", "Focus" "Stern" summiert. Bei den Computerzeitschriften ist die Kluft nicht ganz so ausgeprägt: 6,36 Millionen Bruttokontaktsumme bringen "c't", "Computerbild", "PC Magazin" und "Chip"gemeinsam in Print auf, 0,95 Millionen sind es per E-Paper.
Die Reichweite von Smartphones und Tablets hingegen nimmt immer weiter zu. Laut "Acta" verfügen 37 Prozent der über 14-Jährigen über ein Smartphone, elf Prozent über ein Tablet. Acht Prozent haben ein Hybrid-Gerät aus Reader und Notebook, wiederum acht Prozent lesen per E-Reader. Mitleser gibt es offenbar auch beim Tablet. Während 42 Prozent den Tablet-PC allein nutzen, haben 25 Prozent einen, 18 Prozent zwei und 13 Prozent drei oder noch mehr Mitleser auf dem Gerät.