Cupabaka, Kurono, Moviepiloten und Nerdkultur:
Youtube: Allyance baut erstes deutsches Movie-Netzwerk auf
Das Youtube-Netzwerk Allyance schafft sich ein zweites Standbein: Mit mehr als einem Dutzend Kanälen starten die Münchner Allyance Movies – ein Netzwerk rund um Kinofilme, TV-Serien und DVD-Veröffentlichungen.
Das Youtube-Netzwerk Allyance, bislang spezialisiert auf die Gaming-Szene, schafft sich ein zweites Standbein: Mit mehr als einem Dutzend Kanälen starten die Münchner Allyance Movies – ein Netzwerk rund um Kinofilme, TV-Serien und DVD-Veröffentlichungen, das erste seiner Art hierzulande. Auf Anhieb wartet der Verbund aus YouTube-Channels mit einer ansehnlichen Reichweite auf: 38 Millionen Abrufe verzeichnen die Movie-Videos laut Allyance im Monat.
Unter dem gemeinsamen Vermarktungsdach versammelt sich eine bunte Mischung aus etablierten und aufstrebenden Youtubern. Mit japanischen Comics und Zeichentrickfilmen, den Mangas und Animes, beschäftigen sich Kanäle wie Cupabaka und Kurono, beide seit 2014 auf Sendung. Hinter Cupabaka (Abos: rund 32.500) verbergen sich die beiden aufgedrehten Teenie-Schwestern Toffel und Sokka: Mal plauschen sie über ihre Lieblings-Animes, mal machen sie sich in (selbstironischen) Sketchen über die Unterschiede zwischen Normalos und Otakus (zu deutsch: Manga-Fans) lustig.
Kollege Kurono hat ein Faible für geschmacklose Animes, vor denen er seine Zuschauer begeistert warnt ("Finger weg von Boku No Pico !!!"). Das bringt ihm aktuell rund 363.000 Abonnenten und insgesamt mehr als 30 Millionen Abrufe (Cupabaka: 1,8 Mio.).
Der Schwerpunkt des Movie-Netzwerks freilich liegt auf Kino-Kanälen wie Moviepiloten und Nerdkultur. Die Moviepiloten präsentieren Top- und Floplisten wie "Legendäre Ausraster" und "Die schlimmste Schleichwerbung in Filmen", beleuchten "Krasse Fehler in Star Wars" und "Tribute von Panem" und werfen einen Blick aufs Kinojahr 2016. Das lockt mehr als 142.000 Abonnenten und sorgt für mehr als 46 Millionen Videoabrufe. Ein Newcomer ist Nerdkultur (gestartet im September 2015). Der Kanal widmet sich Blockbustern wie "James Bond: Spectre", "Star Wars Episode 7" und "Batman vs. Superman" und hat binnen vier Monaten immerhin schon 27.000 Abonnenten und fast 1,9 Millionen Videoabrufe zu verzeichnen.
In der Vermarktung setzt Allyance auf Product Placements und Kooperationen. Dabei dürften die Münchner nicht zuletzt von der Erfahrung des französischen Mutterkonzerns Webedia profitieren, der in seinem Heimatland bereits ein Youtuber-Netzwerk rund um Kinofilme unterhält. Filmtrailer, Soundtracks, Berichte von Drehs und Interviews mit Hauptdarstellern lassen sich auf den Kanälen von Allyance Movies unterbringen.
Als Kunden sind Filmverleiher, Produktions- und Plattenfirmen ins Auge gefasst, auch Streamingdienste wie Spotify. Da begleitend zu Blockbustern nicht selten PC- und Videospiele auf den Markt kommen, verspricht sich Allyance positive Effekte auch für sein Gaming-Netzwerk. Ankurbeln soll die Vermarktung zudem das Berliner Start-up Flimmer, das Webedia im Dezember übernahm. Flimmer (zu dessen Gründern u.a. Hollywood-Regisseur Roland Emmerich zählt) startete 2012 als Plattform für Filmtrailer, machte sich inzwischen aber einen Namen als Kreativschmiede für Kino-Events und –Kampagnen. Künftig könnten unter Flimmers Regie Previews und Premierenfeiern für Allyance-YouTuber stattfinden. Nicolas John, Managing Director von Webedia Deutschland, betont: "Generell eröffnet die Übernahme von Flimmer nicht nur im Kinobereich, sondern auch für unser Gaming-Portfolio neue Wege."