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Was kostet die "Welt"?
Springer macht in Sachen Paid Content jetzt Nägel mit Köpfen. Am morgigen Mittwoch führt der Medienkonzern bei seinem Online-Dickschiff Welt.de das Abomodell der "New York Times" ein. Dabei spielt auch die gedruckte "Welt am Sonntag" eine Rolle.
Springer macht in Sachen Paid Content jetzt Nägel mit Köpfen. Am morgigen Mittwoch führt der Medienkonzern bei seinem Online-Dickschiff Welt.de das ein, was Vorstandschef Mathias Döpfner unbedingt "Abomodell" nennen möchte (weil ihn "Bezahlschranke" an Grenzzäune und Schlagbäume erinnert, wie er in einem "Zeit"-Interview sagte). Worum geht es? Springer hat sich am moderaten "Metered Model" der "New York Times" orientiert. Heißt: 20 Online-Artikel sind pro Monat weiterhin kostenlos. Danach erst greift das Abomodell. Für 6,99 Euro bleibt das Portal uneingeschränkt nutzbar. Die Smartphone-App ist im Preis enthalten. Wer noch einmal sechs Euro investiert, erhält die Tablet-App dazu. Besonders interessant ist die Crossmedia-Komponente: Für insgesamt 14,99 Euro legt Springer noch die gedruckte "Welt am Sonntag" obendrauf. Alle neuen Pakete können im ersten Monat für je 99 Cent getestet werden. Artikel, auf die von Suchmaschinen, Sozialen Netzwerken oder anderen Seiten verlinkt wird, bleiben weiterhin frei zugänglich. "Welt"-Chefredakteur Jan-Eric Peters hält das Abomodell für nötig, um "ein nachhaltiges Geschäftsmodell" für Qualitätsjournalismus zu etablieren. Am Dienstag will er zwischen 12 Uhr und 14 Uhr direkt mit den Online-Lesern der "Welt" darüber diskutieren.