TNS-Studie:
Via Web wird immer mehr geglotzt
TV-Geräte allein können den Appetit auf mehr "Game of Thrones" oder "Breaking Bad" nicht mehr stillen. Daher werden Online-Medien zukünftig weiter wachsen, weiß eine TNS-Studie.
Fernsehinhalte wie "Game of Thrones" oder "Breaking Bad" sind der Renner im Web: Drei Viertel der Onliner weltweit sehen täglich fern. Doch die Konsumgewohnheiten der nach Inhalten heischenden Zuschauer verändern sich rasant. TV-Geräte allein können diesen Appetit auf immer mehr Inhalte nicht mehr stillen. Daher werden Online-Medien zukünftig weiter wachsen und das "Multi-Screening” sich fortsetzen. Das sind die zentralen Ergebnisse der Studie "Connected Life” des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens TNS. Hierzu sind zwischen März und Juni über 55.000 Interviews in über 50 Ländern weltweit geführt worden. Dabei zeigt sich auch, dass nahezu jeder zweite (48 Prozent) abendliche Fernsehzuschauer gleichzeitig mit anderen digitalen Aktivitäten wie den sozialen Medien beschäftigt ist, seine E-Mails überprüft oder online einkauft.
Weitere Fakten aus der TNS-Analyse: Weltweit besitzt jeder Online-Erdenbürger durchschnittlich vier digitale Endgeräte. In Deutschland, Australien und Großbritannien sind es gar fünf. Dies, kombiniert mit der hohen Nachfrage nach TV-und Video-Inhalten "on-the-go", treibe den Aufstieg des Multi-Screening weiter an, heißt es. Der Wunsch, auf Lieblings-TV-Shows allzeit zugreifen zu können, treibt damit die weiter steigende Online-TV-Nutzung. Ein Viertel (25 Prozent) der Weltbevölkerung sieht derzeit täglich Inhalte auf einem PC, Laptop, Tablet oder Handy. Dieser Konsum steigt auf über ein Drittel (33 Prozent) in Ländern wie China und Singapur und auf 32 Prozent in Hong Kong, wo Tablet-große Mobiltelefone, so genannte Phablets immer beliebter werden.
Den Trend, Bewegtbilder online zu schauen, nutzen viele der großen globalen Medienunternehmen. So entstehen immer mehr On-Demand-Dienste wie HBO Go, Watchever oder Amazon Instant Video, auf denen die Verbraucher auf Premium-Inhalte zugreifen können, die es ihnen ermöglichen stets und überall schauen zu können.
Doch trotz der zunehmenden Online-Nutzung von Bewegtbildern spielen traditionelle Fernsehgeräte noch immer bei drei Vierteln der Befragten (75 Prozent), die täglich vor dem Fernseher sitzen, eine große Rolle in ihrem Alltag. So schenken laut Studie 76 Prozent dem Fernsehen während des abendlichen Essens ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. "In Deutschland zwar weniger ausgeprägt, dafür nutzen aber 20 Prozent der Bundesbürger ihr Fernsehgerät ohne sich von einem weiteren digitalen Device ablenken zu lassen", berichtet "Connected Life". "Unstrittig bleibt die Liebe zum traditionellen Fernsehen. Werbungtreibende müssen sich allerdings auf diese veränderten Sehgewohnheiten einstellen. Online-Geräte bieten vielfältige Möglichkeiten, um auf TV-und Video-Inhalte zuzugreifen. Das bedeutet, dass auch Markenhersteller auf einen stärker integrierten Online-Ansatz zugreifen müssen, der Verbraucher zu engagierten Konsumenten werden lässt”, kommentiert Matthew Froggatt, Chief Development Officer bei TNS.