Verkauf:
Unister verkauft Anteile an Travel24 und Preisvergleich.de
Der Leipziger Internetkonzern macht Kasse. An den beiden Betreibern der Plattformen Preisvergleich.de und Travel24.com wurden Unternehmensanteile veräußert. Wozu die liquiden Mittel verwendet wurden, ist unklar.
Nicht nur mit der Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat Unister derzeit zu kämpfen. Der Internetkonzern verordnet sich nach Jahren ungebremsten Wachstums eine Umstrukturierung. Der Bauchladen an Angeboten vermindert zwar die Abhängigkeit von einzelnen Geschäftsmodellen, doch macht er den Konzern unübersichtlich. Unister hat sich ohne großes Aufsehen von Anteilen einzelner Firmen getrennt . So wandelte Unister im vergangenen Jahr die Plattform Preisvergleich.de in eine Aktiengesellschaft um. Sprecher Konstantin Korosides zufolge ist Preisvergleich.de nun "eine unabhängige Gesellschaft", an der Unister nur eine nicht relevante Minderheitsbeteiligung halte. Die Zeichen stehen trotzdem auf Angriff: Preisvergleich.de fährt derzeit eine groß angelegte und aggressive Marketing-Kampagne mit dem ehemaligen Handballer Stefan Kretzschmar.
Auch im Reisesegment haben die Leipziger Unternehmensanteile verkauft. Unister veräußerte vergangenen August Anteile am Reisevermittler Travel24.com. Seit 2009 gehörte er mehrheitlich zu Unister. Nun hält Unister 44,7 Prozent an Travel24.com. Weitere Anteilseigner sind das Bankhaus Metzler und die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Loet Trading. Ob diese die Anteile kurzfristig an kaufinteressierte Unternehmen weiterreichen, ist ungewiss. Dennoch: Mit dem Verkauf verlieren die Leipziger zwar die Kontrolle, gleichzeitig spült dies aber Geld in die Kassen. Die Liquidität könnte für Unister noch sehr wichtig werden. Es ist unklar, wofür die Erlöse aus Presivergleich.de und Travel24.com genutzt werden.
Einen ausführlichen Artikel zur derzeit angespannten Lage bei Unister lesen Sie in der aktuellen Print-Ausgabe (W&V 8/2013). Abo?