Jack Dorsey:
Twitter ändert 140-Zeichen-Regel ab
Twitter gibt die 140-Zeichen-Regel nicht auf. Allerdings gibt das Unternehmen den Nutzer zukünftig mehr Spielraum.
Twitter-Nutzer werden künftig mehr von den 140 Zeichen einer Kurznachricht für ihre Texte zur Verfügung haben. Erwähnte Nutzer-Namen sowie angehängte Videos und Bilder sollen nicht mehr einberechnet werden, kündigte Twitter am Dienstag an und bestätigte damit teilweise Medienberichte. Bisher drückten allein Bilder und Videos die mögliche Länge eines Tweets um gut 20 Zeichen. Der Finanzdienst Bloomberg hatte vergangene Woche berichtet, auch Internet-Links sollen nicht mehr mitgezählt werden, Twitter machte dazu jedoch zunächst keine Ankündigung.
Die Beschränkung auf 140 Zeichen stammt aus der ersten Twitter-Version, damals lief der Dienst noch auf SMS-Basis und es war eine technische Beschränkung. Nach dem Wechsel auf eine Web-Plattform blieb das Limit und wurde zum Twitter-Markenzeichen. Mitgründer und Chef Jack Dorsey räumte zwar ein, dass einige Nutzer gern längere Nachrichten absetzen würden. Er brachte eine Aufhebung der der Obergrenze ins Gespräch, hakte dann aber selbst ab: "Die 140 Zeichen bleiben."
Die neue Regelung solle in einigen Monaten greifen, erklärte Twitter ohne einen konkreten Termin. "Wir wollen die Software-Entwickler frühzeitig informieren", sagte Deutschlandchef Thomas de Buhr. "Jetzt geht es darum, bei den 140 Zeichen zu bleiben, sie aber komplett für die Kommunikation zur Verfügung zu stellen." Weitere Schritte seien nicht ausgeschlossen. "Wir testen sehr viel und entwickeln Twitter kontinuierlich in kleinen Schritten weiter."
Die vier wichtigsten Änderungen:
- Beim Antworten auf einen Tweet werden @Nutzernamen nicht länger zu den 140 Zeichen zählen. So werden Unterhaltungen einfacher und direkter.
- Für angehängte Fotos, GIFs, Videos und Umfragen werden keine Zeichen der 140 Gesamtzeichen mehr benötigt. Das gleiche gilt für Anhänge bei zitierten Tweets.
- In Zukunft ist es möglich, eigene Tweets zu retweeten oder zu zitieren, um beispielsweise einen neuen Blickwinkel oder einen Kommentar zu ergänzen.
- Neue Tweets, die direkt mit einem @Nutzername beginnen, erreichen in Zukunft alle Follower. Die Formulierung ".@Nutzername" - also mit einem Punkt vor dem @Nutzernamen - wird nicht mehr nötig sein. Die Regeln für @Antworten ändern sich nicht. Diese können mit einem Retweet mit allen Followern geteilt werden.