
Sevenone Media:
TV Smiles: App belohnt Zuschauer von TV-Werbung
Frederic Westerberg gründete das Unternehmen TV Smiles, um die Aufmerksamkeit der Smartphone-User wieder zurück an den TV-Bildschirm zu ziehen.
Die steigende Smartphone-Nutzung und vor allem die Parallel-Nutzung von First- und Second-Screen führt zu neuen Grabenkämpfen. Je nach Studienabsender gelten die Smartphones als Begleit- oder Haupt-Gerät. Doch die Schwierigkeit, die Aufmerksamkeit des Users zu bekommen, bleibt die gleiche.
Frederic Westerberg gründete Anfang 2013 das Unternehmen TV Smiles, um genau diese Aufmerksamkeit der User zu bekommen und sie mit klassischer TV-Werbung zu verknüpfen. Die gleichnamige App gibt es seit September 2013, mit ihr können User kurze, einfache Spiele spielen, Rätsel raten oder Wissens-Fragen beantworten. Seit ihrem Start wurde sie nach Angaben des Unternehmens bereits eine Million Mal heruntergeladen und hat bis zu 100.000 aktive Spieler pro Tag.
Die einzelnen Fragen stehen auf eigenen Karten, die zum Großteil redaktionell erstellt wurden. Werbefinanziert sind erst fünf Prozent aller Karten. Doch wenn es nach Westerberg geht, soll der Anteil an verkauften Kampagnen in Zukunft bei 20 Prozent liegen. Läuft ein Spot im TV, erkennt ihn die App und zeigt dem Spieler die passenden Spiel-Karten an. So sollen die Inhalte des Spots vertieft werden.
Anreize zum Spielen soll das Bonus-Programm der App liefern Es belohnt die Zuschauer dafür, dass sie Werbung schauen. Pro Spiel können die User "Smiles" erwerben und diese ab einer gewissen Anzahl einlösen. Vom Einkaufsgutschein bis zur Weltreise reichen die Prämien. In den Appstores bemängeln die User allerdings, dass es derzeit noch gar nicht genügen Spiele-Karten gibt, um so viele Smiles zu sammeln, dass es zur Weltreise reichen würde.
Vermarktet wird die App von Sevenone Media. ProsiebenSat.1 kann damit die TV-Kampagnen seiner Kunden verlängern, wie zuletzt für Mitsubishi geschehen. Zwei Wochen lang lief die Kampagne des Autohersteller auf den Kanälen der Sender-Gruppe, während gleichzeitig ein Gewinnspiel über TV Smiles lief. 60.000 Mal konnte die App den TV-Spot identifizieren und 50.000 User haben laut Westerberg bei dem Gewinnspiel mitgemacht.
ProsiebenSat.1 will bis 2018 eine Milliarde mehr Umsatz mit dem Geschäft jenseits des klassischen TV machen. Die Vermarktung solcher Second-Screen-Angebote passt da ins Konzept. Für 2013 konnte der Konzern einen Gewinn von 380 Millionen erwirtschaften.