Wave 7 :
Studie: Wie sich die mobile Internetnutzung verändert
Fünf Geräte hat der Durchschnitts-Deutsche, um damit ins Web zu gehen – eins mehr als noch 2012. Das fand Universal McCann (UM) in der Studie Wave 7 heraus, bei der die Marketing- und Mediaberatung untersuchte, wie Menschen digitale Medien für ihre persönlichen Bedürfnisse nutzen.
Fünf Geräte hat der Durchschnitts-Deutsche, um damit ins Web zu gehen – eins mehr als noch 2012. Das fand Universal McCann (UM) in der Studie Wave 7 heraus, bei der die Marketing- und Mediaberatung untersuchte, wie Menschen digitale Medien für ihre persönlichen Bedürfnisse nutzen. Im Vergleich zur Wave 6 von 2012 hat Jessica Seis, Head of Research von UM, einen "regelrechten mobilen Boom" festgestellt. Ein Grund dafür: Die Anzahl der Smartphones stieg um 89 Prozent und überflügelt die Desktop-Verbreitung. Fast drei Viertel aller Befragten gaben hierzulande an, dass sie ein Smartphone besitzen.
Auch die Verbreitung von Tablets ging in den vergangen zwei Jahren rasant in die Höhe und stieg um 100 Prozent. Mehr als ein Viertel der deutschen Befragten besitzen inzwischen eines.
Die größere Verbreitung von mobilen Geräten führt zu einer zunehmenden Parallelnutzung. Die Studie zeigt, dass über die Hälfte aller Befragten in Deutschland gleichzeitig Inhalte auf TV und einem oder sogar zwei weiteren Geräten konsumieren. Dabei kommt in 41 Prozent der Fälle der Laptop zum Einsatz, zum Tablet greifen 32 Prozent der User.
Dem Begriff "Second Screen" erteilt Wave 7 dennoch eine Absage. Je nach Motivation und Situation schwanke die Aufmerksamkeit zwischen den verschiedenen Geräten: "Smartphone und TV wechseln sich als 'First Screen' ab", heißt es in der Studie. Die einzelnen Angebote würden immer weniger und flüchtiger wahrgenommen, so die Folgerung.
UM gibt Werbungtreibenden daher den Tipp, sich nach den spezifischen Grundbedürfnissen der Konsumenten zu richten. Als Grundbedürfnisse identifiziert Wave 7: Beziehung, Unterhaltung, Selbstverwirklichung, Anerkennung und Lernen. Um diese zu befriedigen, setzen verschiedene Personen unterschiedliche Endgeräte ein und nutzen je eigene mediale Angebote, so die Studie. Darauf sollten Marken reagieren.
Von Consumer Electronics erwarten die Nutzer demnach eher Unterhaltungs- und Entspannungformate, von der Finanzbranche dagegen den Expertenrat – was für ein Forum sprechen würde.
Je nach Herkunft haben die Nutzer aber auch andere Motivationen, unterschiedliche Plattformen zu nutzen. Ein Beispiel: Deutsche Mitglieder bei sozialen Netzwerken tummeln sich dort vor allem zur Beziehungspflege, wogegen in den USA oder Großbritannien die User in erster Linie Unterhaltung suchen.
Ein weiteres Ergebnis der Wave7 ist die Hinwendung der Nutzer zu Bildern und Videos. Damit dürften Plattformen wie Instagram, Tumblr und Pinterest einen weiteren Aufwind erleben – auch in Deutschland.
UM misst seit 2006 in der Studie Wave das Ausmaß und den Einfluss von Social Media rund um die Welt. An der aktuellen Erhebung nahmen 48.945 aktive Internetnutzer im Alter von 16 bis 54 Jahren in 65 Ländern teil. Aus Deutschland stammen 1.010 Teilnehmer.
Die Ergebnisse hat UM in einem interaktiven Wave Atlas veröffentlicht. Mit ihm können individuelle Auswertungen nach Ländern und Branchen gemacht werden und Vergleiche zu früheren Studien angestellt werden. Eine weitere Präsentation der Ergebnisse findet am 18. Februar 2014 um 15 Uhr in Kooperation mit dem Social-TV-Sender Joiz statt.