
Buchungsportale:
So baut Booking.com die Plattform aus
Mit diesen neuen Services macht sich das Übernachtungsportal Booking.com auf den Weg zum "richtigen" Reiseanbieter:

Foto: Booking.com
Booking.com investiert bis Jahresende in zusätzliche Services rund um die Übernachtungsbuchung und macht sich damit auf den Weg zum Reiseanbieter. Gleichzeitig will das Übernachtungsportal "mehr Geld in die Bewerbung der Marke stecken", kündigt Marketingchef Pepijn Rijvers an. 392 Millionen Dollar hat die Booking Holding 2017 weltweit für Markenwerbung ausgegeben.
Vor allem in den USA hat das Portal aus den Niederlanden im Markenaufbau Nachholbedarf und wirbt deswegen im TV. "Wir optimieren den Marketingmix ständig und investieren dort, wo wir wachsen können", sagte Rijvers auf Reisetrend-Konferenz Skift in Berlin.
Vier Milliarden Dollar für Performance-Marketing
2017 hat die Booking Holding, von der das Portal die Mehrheit stellt, global 4,1 Milliarden Dollar für Performance Marketing ausgegeben. In die Facebook-Werbung ist Booking.com sehr spät eingestiegen. Mittlerweile habe das soziale Netzwerk die technische Basis geschaffen, die großangelegte datenbasierte A/B-Testings möglich machten, heißt es.
Im ersten Quartal bewirbt Rijvers auf allen Kanälen vor allem die neuen Angebote rund um Ausflüge und Unternehmungen, die zunächst in 40 Städten weltweit angeboten werden - in Berlin beispielsweise eine City-Bike-Tour oder Tickets für die Museen der Museumsinsel.
Auf Google lenken derzeit beispielsweise laut Similar Web über 6000 Keyword-Suchsätze wie "Things to do in..." die Suche auf die neuen Angebote der Übernachtungsplattform.
Aktivitäten am Reiseziel buchbar machen
Um die lokalen Anbieter digital besser verfügbar zu machen hat Booking Holdings vergangene Woche die Software-Entwickler Fareharbor gekauft, die lokalen Anbietern bei der Digitalisierung hilft. Die Vision: "Alles, was man an einem Reiseziel unternehmen könnte, soll auf Booking.com verfügbar gemacht werden", sagt Rijvers.
Zusätzlich lassen sich inzwischen an 800 Flughäfen Transfer-Services in die Stadt buchen. Tickets für die lokalen öffentlichen Verkehrsmittel sollen ebenfalls integriert werden. Einmal im Hotel angekommen, sollen weitere Angebote des Hotels, beispielsweise Massagen über Booking.com buchbar gemacht werden.
Bis Jahresende sollen die Investments in die neuen Services abgeschlossen sein.
Wie Sprachassistenten und Bots zum Einsatz kommen
Das Portal testet in den USA zudem den Einsatz von Sprachassistenen wie Amazons Alexa oder die Sprachsuche von Google. So soll es möglich werden, über Alexa Reservierungen rückgängig zu machen oder das Reisedatum zu verändern. Über Sprachsuche sollen auch komplexe Suchen bequem möglich werden: zum Beispiel "Suche mir die romantische Berghütte im kinderfreundlichen Skigebiet direkt an der Piste gelegen."
Augmented Reality-Anwendungen, die etwa das Auffinden des Transfer-Services am Flughafen einmal erleichtern können, sind noch Zukunftsmusik. Dagegen werden bereits über 50 Prozent aller Anfragen beim Buchungsassistenten automatisch von einem Bot beantwortet.
Der bequeme Zugriff auf allen Kanälen soll die inzwischen etwa 56 Prozent mobilen Nutzer bei der Stange halten und die Marktposition von booking.com verteidigen - auch gegen Versuche der Hotellerie, Direktbuchungsplattformen aufzubauen mit dem Ziel, die teils hohen Provisionen zu umgehen, die sie an Plattformen wie Booking.com zahlen müssen.
Und hier der globale Überblick: