Studie zu Snapchat:
Snapchatter folgen lieber Promis als Marken
Die Hochschule Düsseldorf hat gemeinsam mit der Digitalagentur Whylder die deutschen Snapchatter befragt. Die hiesigen Nutzer zeigen noch wenig Interesse an den Snapchat-Accounts der Unternehmen.
Snapchat ist für viele noch unbekanntes Terrain. Studien können Werbekunden eine Hilfe sein. Die Hochschule Düsseldorf hat nun gemeinsam mit Studierenden und der Kölner Digitalagentur Whylder User der Plattform befragt. Insgesamt 1.610 Snapchatter aus Deutschland standen Rede und Antwort: 55 Prozent der Befragten folgen bis zu zehn Prominenten auf Snapchat, rund 22 Prozent sogar bis zu 20 bekannten Persönlichkeiten. Der Snapchat-Liebling ist die US‐Amerikanerin Kylie Jenner, gefolgt vom deutschen Model Stefanie Giesinger.
Während Promis ohne Probleme eine hohe Anhängerschaft aufbauen können, ist es für Unternehmen wesentlich mühsamer Follower zu finden. Rund 82 Prozent geben an, keinem Snapchat‐Account von Unternehmen beziehungsweise Marken zu folgen. Ein möglicher Weg für Werbungtreibende: Lenses oder Geofilter. Denn knapp die Hälfte der User hat schon mal gesponserte Lenses genutzt. 32,4 Prozent verwendeten schon mal gesponserte Geofilter. Und: Beide Werbeformen werden von der überwiegenden Mehrheit (85 Prozent bzw. 86 Prozent) als nicht‐störend empfunden.
In der Studie wurde auch nach den Lieblingsmarken gefragt, allerdings haben hier nur 210 Nutzer geantwortet: Hier nennen die Snapchatter Fanta, Adidas, Nike, 1Live und Asos.
Das Beispiel Fanta zeigt: Marken könne auch auf Snapchat von Social Influencern profitieren. Denn die Getränkemarke hat Youtuber Julien Bam engagiert, um den Kanal bekannt zu machen. Und tatsächlich sagen 16 Prozent der Befragten, dass sie durch die Empfehlung eines Snapchatters erst auf eine Marke aufmerksam wurden. Knapp sechs Prozent geben sogar an, dass sie Dank eines Hinweises eines Influencers ein Produkt gekauft haben.
Für den "Discover"‐Bereich können sich die deutschen Nutzer momentan anscheinend nur wenig erwärmen: 84 Prozent benutzen Discover nie oder selten. Das dürfte auch vor allem daran liegen, dass die Inhalte aus US-Medienhäusern stammen.