Start-up:
Protonet will Millionen für private Cloud sammeln
Protonet will per Crowdfunding mindestens 1,5 Millionen Euro auftreiben, Cloud-Server für Kleinst-Unternehmen und Privatanwender zu bauen. Schon vor zwei Jahren sorgte das Hamburger Start-up auf Seedmatch für einen Europa-Rekord: Innerhalb von 48 Minuten erreichte kamen 200 000 Euro zusammen.
Das Hamburger Start-up Protonet will mit einer Schwarmfinanzierung mindestens 1,5 Millionen Euro auftreiben, um die Produktion eines neuartigen Cloud-Servers für Kleinst-Unternehmen und Privatanwender zu ermöglichen. Auf der Plattform Seedmatch kündigte Protonet am Freitag seine zweite Crowdfunding-Kampagne an, die am 4. Juni (12 Uhr) live gehen soll. Vor zwei Jahren hatte das Jungunternehmen auf Seedmatch bereits einen Europa-Rekord im Crowdfunding aufgestellt: Innerhalb von 48 Minuten kam das Geld für das damals angestrebte Finanzierungsziel von 200.000 Euro zusammen.
Die Geräte von Protonet sollen die Vorteile von Diensten in der Cloud wie Google Docs, Dropbox oder Skype mit der Datensicherheit eines eigenen Servers verbinden. Nach der Enthüllung der Abhöraktivitäten der anglo-amerikanischen Geheimdienste war in der Branche die Nachfrage nach solchen "Personal Cloud"-Servern sprungartig gestiegen.
Protonet bietet bislang zwei Server in der Preisspanne zwischen 3.400 und 5.300 Euro an. Mit der neuen Finanzierungsrunde soll nun die Produktion eines kleineren Servers ermöglicht werden, der später rund 1.000 Euro kosten soll. Die Software des neuen Modells "Maya" entspricht dabei den Programmen, die mit den größeren Servern "Carla" und "Carlita" ausgeliefert wird.
"Mit unseren Servern fühlt sich der Nutzer, als sei er in der Cloud, er ist es aber nicht", sagte Firmen-Mitbegründer Ali Jelveh (34) der Nachrichtenagentur dpa. Die Daten lägen im eigenen Büro, seien aber weltweit und stets verschlüsselt verfügbar.
Mit diesem Film überzeugte das Start-up in der ersten Runde die Investoren, zu denen auch die Gründer der Hamburger Werbeagentur Stefan Kolle und Stephan Rebbe sowie deren CFO Kai Müller und die Innovationsstiftung Hamburg gehören:
Bei der Crowdfunding-Plattform Seedmatch können sich Investoren mit Beträgen ab 250 Euro am Aufbau von Start-up-Unternehmen beteiligen. Während der Vertragslaufzeit erhalten sie eine kleine Basisverzinsung sowie einen gewinnabhängigen jährlichen Bonuszins. Bei der Protonet-Kampagne erhalten Investoren ab 2.000 Euro außerdem jeweils eine Maya-Box. Seedmatch steht in Deutschland im Wettbewerb mit Plattformen wie Bergfürst, Companisto oder Innovestment.