Markenrecht:
Nach Namensstreit mit Facebook: Seniorbook wird zu Wize Life
Die Best-Ager-Plattform Seniorbook gibt im Streit mit Facebook nach - und nennt sich jetzt Wize Life.
Mit dem heutigen Tag wird Seniorbook in Wize Life umbenannt. Die rund 320.000 registrierten Nutzer und alle anderen Fans der Seite erreichen das soziale Netzwerk künftig unter http://wize.life. Vorstand und Gründer Thomas Bily will damit einer juristischen Auseinandersetzung mit Facebook aus dem Weg gehen. Der US-Riese wehrt sich gegen alle Markennamen, die mit Book enden. "Wir stecken weder Geld, Zeit noch Energie in ein solches Verfahren", sagt Bily. Den Münchnern geht es wie vielen anderen deutschen Medienunternehmen, sie sind zugleich auch Partner von Facebook: "Unsere Contentstrategie hat viel mit Facebook zu tun. Über Social Media gelingt es uns, die Reichweite massiv auszubauen", sagt Bily.
Zeitgleich mit dem Rebranding wurde das Portal optisch umgestaltet: Statt orange dominiert nun dunkelblau, die Optik ist opulenter und bildlastiger, die farbliche Anmutung der Seite wurde modernisiert. Es wirkt nun mehr wie der Newsfeed auf Facebook. Auch an der Technik wurde gefeilt: Die Seite lädt schneller, die Werbung fließt besser auf die Seite.
Seit Anfang des Jahres ist Florian Festl Chief Content Officer der Seite. Er kam von "Focus-Online" und hat maßgeblich zur Explosion der Nutzerzahlen beigetragen. Seit Anfang 2016 schnellte die Reichweite der Vorgänger-Marke Seniorbook von 1,3 Millionen Visits im Monat (IVW 12/15) auf 5,9 Millionen (IVW 09/16) hoch. Die Reichweite wurde damit mehr als vervierfacht. Das imponiert auch den Werbekunden. Neu im Portfolio sind Unternehmen wie MSC Kreuzfahrt, Hapag Lloyd, SOS Kinderdörfer, Payback sowie Immowelt. In diesem Jahr erreicht Wize Llife voraussichtlich den Break-Even. "Die Zeichen stehen gut", sagt Bily.
Das beflügelt auch die Wachstumspläne des Unternehmens. Wize Life soll in den englischsprachigen Markt expandieren. "Es ist mehr als eine Vision, aber noch kein Plan", sagt der Vorstand augenzwinkernd. Zuerst müsse man einen Partner in den USA finden, erst dann werde losgelegt.