Drosselkom:
Kampagne gegen DSL-Drosselung der Telekom
Die Vereine D64 und Digitale Gesellschaft starten eine gemeinsame Kampagne gegen die Telekom-Pläne, DSL-Flatrates zu drosseln. Provokative Bilder plädieren für ein "echtes Netz".
Die Deutsche Telekom ist seit ihrer Ankündigung, die Datenübertragung bei DSL-Flatrates zu drosseln, zum Buhmann der Netzgemeinde geworden. Kritik kommt auch aus der Politik. Kulturstaatsminister Bernd Neumann befürchtet wie viele andere auch eine Einschränkung der Netzneutralität. Gegen das Vorhaben der Telekom haben die Vereine D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt e.V. und Digitale Gesellschaft e.V. eine gemeinsame Kampagne gestartet. Sechs provokative Bilder plädieren für ein "echtes Netz" und brechen das Thema Netzneutralität auf persönliche Situationen herunter. Ein Motiv etwa zeigt eine junge Frau, daneben die Worte: "Ihr Freund studiert in Sydney. Ab Monatsmitte kann sie nicht mehr mit ihm skypen."
Die beiden Vereine stellen die Kampagnenmotive zur Verfügung, damit sie Blogger posten und Demonstranten sie verteilen und verwenden können. Eine Gelegenheit dazu schafft das Bündnis für Netzneutralität bei einem Aktionstag anlässlich der Aktionärshauptversammlung der Telekom am 16. Mai in Köln. Dort will das Bündnis gegen die Pläne demonstrieren.
Sobald ein User 75 Gigabyte Datenvolumen verbraucht hat, will die Telekom bei Inhabern neuer DSL-Verträge die Übertragungsgeschwindigkeit kappen, sodass viele Dienste nur noch schlecht oder gar nicht mehr funktionieren. Telekom-Chef René Obermann hat die Pläne in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" verteidigt: "Wir finden es fairer, wenn die, die das Netz ganz besonders viel nutzen, auch etwas mehr zahlen", so der Konzernchef.