Zu simpel, zu knallig, zu aufdringlich für meinen Geschmack: das Safari-Symbol. Öde: das Feld für die "Einstellungen". Und eher gruslig finde ich, dass Apps, die ich unter iOS 6 in Ordner zusammengepackt hatte, nun winzig klein auf grauen Feldern verloren liegen. Hol ich sie eben wieder raus.

Schön dafür, dass die wichtigen Infos zum Tage übersichtlich strukturiert sind und mehr Raum bekommen, wenn man von oben nach unten über den Bildschirm streicht. Streicht man übrigens andersherum, kommt das neue Kontroll-Zentrum (links). Das hab ich bisher zwar nicht vermisst, weil ich über den Home-Knopf (zweimal drücken) rasch an die wichtigsten Befehle kam, aber schick schaut es aus und mehr Funktionen zur Feinjustierung umfasst es auch. Der Doppelklick hat dafür nun nur noch die Aufgabe, das Mutitasking abzubilden, das aber in völlig anderer Anmutung: Er zeigt nun die zuletzt betrachteten Bildschirme, also Programme, an und unten weiterhin alle Apps in Reihe von links nach rechts zum quer Scrollen (ganz unten). Noch eine Idee praktischer als früher die geöffneten Programme.

Zu knabbern hatte ich am Versenden der hier gezeigten Screenshots per Mail: Hurra, endlich gehen mehrere auf einmal federleicht von der Hand. Aber das neue Symbol zum Was auch immer, das ausschaut wie ein Quadrat mit Pfeil nach oben, das musste ich halt erst mal durchtesten, weil sich der Sinn hier nicht direkt erschließt. Dafür kann man dann mit dem oder den ausgewählte(n) Fotos alles anstellen, was man erwartet: teilen über die üblichen Kanäle, aber auch kopieren, als Diashow wiedergeben, an den Apple TV oder den Drucker senden etc. etc. - passt. Und nicht zuletzt die Kamera kann mehr. Formatänderungen und Farbfilter passieren direkt auf dem Kamera-Startscreen.

Im Social Web wird iOS 7 gewohnt kontrovers diskutiert: Gemeckert wird darüber, dass noch kein Jailbreak möglich ist und dass es zu sehr nach Windows 8 aussieht, andere schwärmen lediglich. De Nerds bloggen, dass unter anderem die Leistung beim Surfen (Java, HTML) deutlich höher ist. Oder gehen, wie Netzwertig.com, sehr überlegt und sachlich ran: "iOS 7 ist zweifelsohne ein großer Schritt von der Vorgängerversion. Wer das Update ohne jegliche Vorabinformationen einleitet und keine Bereitschaft zum positiven Umgang mit Veränderung mitbringt, der könnte Probleme bekommen und Irritation über die neuen Designelemente und an andere Orte gezogene Features wie etwa den Finder verspüren. Mit ordentlich gesenkter Erwartungshaltung aber ist iOS 7 die beste positive Überraschung für Besitzer von iOS-Geräten seit langem." Dem kann ich nur beipflichten.

Mein Fazit: Ich gewöhn mich dran (Design), manches gefällt mir schon jetzt (Funktion). Und um die Umstellung zu erleichtern, behalt ich einfach noch meinen alten Bildschirmhintergrund eine Weile.

Mit Pros und Kontras zum neuen iPhone hat sich übrigens auch Giga auseinandergesetzt. Wer also noch nicht sicher ist, ob er das neue Bertriebssystem laden will, kann hier sehen, welche Gründe aus Sicht der Gigas dafür und dagegen sprechen. Fragen Sie uns, so sagen wir: Warten lohnt einzig, um den Entwicklern der Apps Zeit zu geben, nachzuziehen, dann können Sie recht sicher sein, dass alles wie geschmiert läuft.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.